Fliegerhorst Erding:"Derzeit reine Spekulation"

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Schurer hält mögliche Schließung des Warteraums Asyl für verfrüht

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ewald Schurer hält die Überlegungen, den Warteraum Asyl am Fliegerhorst Erding schon in einigen Monaten vollständig zu schließen, für verfrüht. Solche Überlegungen basierten allein "auf der Annahme, dass sich die Zahl der nach Bayern kommenden Flüchtlinge und Asylbewerber auch über den Sommer nicht wieder erhöhen wird", schreibt Schurer in einer Pressemitteilung: "Diese Annahme ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation." Die aktuelle Reduzierung der Personalstärke bewertet Schurer zwar als "absolut sinnvoll". Gleichwohl könne "aufgrund der nach wie vor mitunter lebensgefährlichen Lage in Syrien und dem Nahen Osten sowie der aktuellen Entwicklungen in der Türkei und in Griechenland nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Zahl der nach Europa flüchtenden Menschen wieder erhöhen könnte."

Auch der weitere Umbau im Warteraums, bei dem die bisher verwendeten Volksfestzelte durch Leichtbauhallen ersetzt wurden, sei gerechtfertigt. Laut Auskunft des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) seien die Leichtbauhallen zum einen "bereits im Herbst 2015 in Auftrag gegeben worden und konnten nun nicht mehr storniert werden", schreibt Schurer. Die Leichtbauhallen seien allerdings so ausgewählt worden, dass sie problemlos auch anderweitig, etwa auf Übungsplätzen der Bundeswehr oder in Auslandseinsätzen, genutzt werden können. "Es wurden also keine Steuergelder für den Bau dieser Hallen verschwendet." Darüber hinaus müssten bei einer möglichen Reaktivierung des Warteraums dann aber weder Flüchtlinge noch Helfer "in den bisherigen nur bedingt winter- und sturmfesten Zelten ausharren."

Bei allen Diskussionen um den Warteraum "sollte nicht vergessen werden, auf den beispiellosen Einsatz der ehrenamtlichen Helfer und der Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und des Bamf hinzuweisen", schreibt Schurer weiter: "Ohne die Helferinnen und Helfer sowie die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr wäre der annähernd reibungslose Betrieb des Warteraums so nicht möglich gewesen." Da man bei einer Reaktivierung des Camps erneut auf diese Hilfen angewiesen sein werde, sei es sehr wichtig, alle Mitarbeiter, aber auch die Stadt und den Landkreis Erding sowie die ehrenamtlichen Helferkreise "rechtzeitig über Veränderungen zu informieren."

© SZ vom 13.05.2016 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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