Fliegerhorst Erding:Autotuner auf der Startbahn

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Der letzte Tornado hat Erding im Jahr 2014 verlassen. Die Startbahn ist unbenutzt, das übt offenbar einen besonderen Reiz aus. (Foto: Renate Schmidt)

Bundesamt für Migration hat Zufahrt nun geschlossen

Von Simon Gross, Erding

Am Sonntag, 26. März, haben sich mehrere Fahrer von getunten Autos auf der stillgelegten Startbahn des Erdinger Fliegerhorsts getroffen. Man kann davon ausgehen, dass sie auf der zwei Kilometer langen Strecke hin und her gefahren sind, bestätigen will das aber keiner. Mitarbeiter des Warteraums Asyl, der über diese Strecke erreichbar ist, informierten daraufhin die Polizei. Die Beamten kamen und trafen auf Fahrer von ungefähr zwanzig Autos, weitere zehn Fahrzeuge hätten sich zu dieser Zeit bereits entfernt, sagte der stellvertretende Inspektionsleiter Bodo Urban. Den anderen wurde der Aufenthalt dort ausdrücklich untersagt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat auf diesen Vorfall reagiert: Man schließe nun die Zufahrt über das Wochenende, teilte die Behörde mit.

"Kein großer Ermittlungsfall"

Die Erdinger Polizei zählt die Fahrer zum Umfeld des Auto Tuning Clubs Erding. Sie gaben laut Polizei an, die Strecke lediglich genutzt zu haben, um Fotos von ihren Fahrzeugen zu machen und die Autos zur Schau zu stellen. Die Polizei forderte die Fahrer auf, das Gelände zu verlassen. "In Absprache mit dem Leiter des Asylwarteraums haben wir keinen großen Ermittlungsfall daraus gemacht", sagt Urban. Auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung teilte der Tuning Club Erding mit, dass sie zu dem Treffen auf dem Fliegerhorstgelände nichts sagen könnten. Sie würden sich an einem anderen Ort treffen. Zugang zum Fliegerhorst hatten sich die Fahrer über die Zufahrt bei Unterstrogn verschafft. Die ehemalige militärische Startbahn führt auf zwei Kilometern zum Warteraum Asyl, Fahrzeuge werden allerdings erst an der Einfahrt zur Einrichtung kontrolliert. Um künftige Treffen der Autotuner zu verhindern, hat sich das Bundesamt nun dazu entschlossen, die Zufahrt über das Wochenende zu schließen.

© SZ vom 22.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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