Flächendeckende Infrastruktur:Geförderte Stromtankstellen

Dorfen bekommt Zuschüsse für zwei Elektroauto-Ladestationen

Von Florian Tempel, Dorfen

Die Stadt und die Stadtwerke Dorfen sind ganz vorne mit dabei, "der Elektromobilität neuen Schwung zu verleihen", wie die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) lobend in einer Presseerklärung zitiert wird. In der Dorfener Innenstadt und am Bahnhof werden die Stadtwerke im Auftrag der Stadt zwei moderne Ladestation für Elektroautos installieren. Dafür gibt es einen Zuschuss vom Freistaat, der ein Förderprogramm für "Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern" eingerichtet hat. Einer der ersten acht Förderbescheide überreichte Aigner am Montag an Vertreter der Stadt und der Stadtwerke Dorfen.

Vor einem halben Jahr hat der Umwelt- und Klimaausschuss des Stadtrats beschlossen, einen Beitrag zur Förderung der Elektromobilität zu leisten. Eine Schnellladesäule für zwei Fahrzeuge, die abzüglich staatlicher Zuschüsse noch etwa 20 000 Euro kostet, soll in der Innenstadt installiert werden. An einer solchen Stromtankstelle lässt sich ein Elektroauto in etwa 45 Minuten auf 80 Prozent nachladen. Eine einfachere, für ältere Elektroauto-Modell gedachte und mit 6000 Euro billigere Stromzapfsäule, an der das Aufladen jedoch erheblich länger dauert, kommt laut dem Beschluss in die Nähe des Bahnhofs.

Die Stadt handelt in bemerkenswerter Weise: Denn die Strom-Ladesäulen bringen den eigenen Bürger eigentlich gar nichts. Eine Dorfenerin, die ein Elektroauto besitzt, lädt ihren Wagen über Nacht zu Hause in der Garage auf - sie braucht keine Ladestation in der Dorfener Innenstadt oder am Bahnhof. Die Stromzapfsäulen sind also ein Angebot an Auswärtige. Umweltreferent Gerald Forstmaier formulierte es im März so: "Das ist etwas zum Beispiel für einen Münchner, der auf der Fahrt nach Passau feststellt, ich muss mein Auto aufladen - und der das dann in Dorfen machen kann."

Das bayerische Förderprogramm sieht das ganz genauso. Die Staatsregierung hat sich das Ziel gesetzt, "den Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur weiter voranzutreiben, um die Zielsetzung von 7000 öffentlich zugänglichen Ladesäulen in Bayern im Jahr 2020 zu erreichen", heißt es in der Projektbeschreibung. In der aktuellen Pressemitteilung steht, dass beim Wirtschaftsministerium 230 Anträge für 450 Ladestationen eingegangen seien und diese nun mit insgesamt 2,3 Millionen Euro gefördert werden.

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