Finanzielle Notlagen:Papas Krankheit verändert alles

Der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung unterstützt Familien im Landkreis Erding, die plötzlich in Not geraten sind

Von Regina Bluhme, Erding

Es kann so schnell gehen: Eine Krankheit, eine Trennung, die Kündigung der Wohnung - und plötzlich gerät das Leben einer Familie aus den Fugen. Zu der Angst um die Liebsten kommen oft erdrückende finanzielle Sorgen dazu. Das Caritas-Zentrum Erding berät Menschen, die plötzlich in Not geraten sind. Auch dieses Jahr will der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung einige Familien mit Hilfe der Leser unterstützen.

Zum Beispiel die Familie von Werner W. (alle Namen geändert). Das Unglück kam quasi über Nacht. Anfang des Jahres erkrankte der Vater von zwei Töchtern schwer. In der Folge verlor er seinen Arbeitsplatz. Es war ihm nicht möglich in den Beruf zurückzukehren, die Familie muss nun mit dem Bezug seines Krankengeldes auskommen. Doch dieses beträgt nur 65 Prozent seines vorherigen Einkommens. Ein weiterer Schlag kam dazu, als Martina W. ihre Stelle als Putzhilfe verlor, weil ihre Firma Arbeitsplätze einsparen musste. Dies stürzte die Familien in eine existenzielle Krise. "Mittlerweile müssen die Eltern mit Hilfe vom Jobcenter aufstocken", berichtet Brigitte Fischer von der Sozialen Beratung der Caritas. Es geht einfach nicht mehr anders.

Neben den finanziellen Sorgen quält die Familie die Angst um die Gesundheit von Ehemann und Vater Werner, der mittlerweile neben der körperlichen Krankheit auch an Depressionen und Ängsten leidet und mit schweren Panikattacken zu kämpfen hat. Eine unglaubliche Belastung für Ehefrau Martina und die beiden Töchter Maria und Anna, neun und elf Jahre alt.

Jede Anschaffung, jeder Ausflug, jede nicht einkalkulierte Sonderausgabe bringt Familie W. in finanzielle Bedrängnis. Nun kommt eine neue Hürde hinzu. Die Miete für die kleine Wohnung im Landkreis Erding wird vom Jobcenter nur für sechs Monate bezahlt, berichtet Brigitte Fischer. Danach muss die Familie die Differenz selbst aufbringen oder in eine günstigere Unterkunft ziehen. "Da es im Landkreis keinen bezahlbaren Wohnraum gibt und die Familie derzeit keine Kraft zum Umziehen hat, werden sie in der Wohnung bleiben müssen", schreibt Brigitte Fischer. Dies bedeutet, dass die finanzielle Lage sich weiter verschlimmert.

Und jetzt steht Weihnachten vor der Tür. Die Eltern würden den beiden Mädchen gerne Geschenke kaufen oder mit ihnen einen Ausflug in den Wildpark Poing unternehmen. Doch diese Ausgaben können einfach nicht gestemmt werden. Der Adventskalender möchte Familie W. unterstützen.

Auch Familie F. hat schwer zu kämpfen. Seit über drei Jahren leben Regina und Peter F. mit ihren vier Kindern im Altern zwischen vier und 14 Jahren in einer Notunterkunft. Zuvor war ihnen Wohnung im Landkreis wegen Eigenbedarfs gekündigt worden. Trotz intensiver Suche hatten sie keine neue Wohnung gefunden, "da viele Vermieter Angst vor zuviel Lärm aufgrund der Kinder hatten", berichtet Brigitte Fischer. Zur finanziellen Misere kam ein weiterer Schlag hinzu: Regina F. ist schwer erkrankt. Der Lohn ihres Mannes reicht hinten und vorne nicht. Obwohl Familie F. die dringlichste Rangstufe hat, ist es für die sechsköpfige Familie schier unmöglich, eine Wohnung zu finden. Regina und Peter F. hoffen, bald in eine Sozialwohnung ziehen zu können. Wenn es endlich so weit ist, benötigen sie für den Umzug eine finanzielle Unterstützung. Der Adventskalender möchte Familie F. helfen.

Michael B. hatte einmal einen guten Job, er konnte als Alleinverdiener seine Familie ernähren. Dann wurde er krank und der Familienvater verlor die Arbeitsstelle. Nach zahllosen Bewerbungen fand er schließlich eine Teilzeitstelle. Doch das Geld reicht einfach nicht. Immer wieder ist es schwierig, die Miete aufzubringen. Das Konto ist inzwischen auch überzogen. Unter der fatalen finanziellen Situation leiden auch Ehefrau Kathrin und die beiden Kinder, der neunjährige Mario und die zwölfjährige Denise. Ausflüge sind im Moment einfach nicht möglich. Dabei wäre eine gemeinsame Zeit so wichtig für die Stabilität der Familie, weiß Brigitte Fischer. Der Adventskalender möchte Familie B. unterstützen.

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