"Finanziell stehen wir gut da":Rotes Kreuz will Infrastruktur erweitern

"Finanziell stehen wir gut da": Der BRK-Kreisvorsitzende Max Gotz und die Geschäftsführerin Gisela van der Heijden, daneben der stellvertretende Landrat Jakob Schwimmer.

Der BRK-Kreisvorsitzende Max Gotz und die Geschäftsführerin Gisela van der Heijden, daneben der stellvertretende Landrat Jakob Schwimmer.

(Foto: Renate Schmidt)

Neubau einer Rettungswache in Taufkirchen ist bereits in Vorbereitung. Vorsitzender Max Gotz bietet auch Dorfen Unterstützung im Falle neuer Pläne an

Von Philipp Schmitt, Isen

Eine positive Jahresbilanz des BRK-Kreisverbands (KV) hat Max Gotz (CSU) am Freitag in der Mitgliederversammlung gezogen: "Die Erfolge können sich sehen lassen, finanziell stehen wir gut und solide da, die Haushaltszahlen sind hervorragend, wir können neue Projekte anpacken", sagte er bei der Versammlung in Isen. Das in den vergangenen Jahren erzielte Rücklagenpolster sei erforderlich, um den Rettungswache-Neubau in Taufkirchen zu realisieren. Auch in Dorfen möchte das BRK Tritt fassen. Deswegen bot Gotz der Stadt bei einem möglichen Neubau der dortigen Rettungswache in den nächsten Jahren die Zusammenarbeit mit dem BRK an: "Wir wollen auch in Dorfen mehr tun und eine leistungsfähige Hilfsinfrastruktur schaffen."

Darüber hinaus will der Kreisverband künftig neben dem Rettungsdienst als wichtigster Ertragsquelle in anderen Bereichen überproportional wachsen und Angebote für Familien und Senioren ausbauen sowie "im Zeichen der Menschlichkeit das Thema Flüchtlinge im Fokus behalten". Nach einem leichten Mitgliederrückgang in den vergangenen Jahren sollen durch neue Aktionen Fördermitglieder geworben werden, um die ambitionierten Vorhaben realisieren zu können: "Die Mitgliedsbeiträge sind die Basis unserer Investitionen und bilden das finanzielle Fundament." Gotz sprach zwar "ein klares Wort" zur aktuellen Lage des Kreisverbandes, allerdings hielt er sich wie schon bei der Hauptversammlung der Wasserwacht in Erding im Hinblick auf seine Zukunft als Vorsitzender bedeckt: Auf die Frage eines Besuchers, ob er im nächsten Jahr bei der Neuwahl des KV-Vorstandes erneut kandidiere, antwortete Gotz mehrdeutig: "Wir werden bis zu den Wahlen eine gute Lösung finden und ein gutes und starkes Vorstandsteam haben. Wichtig ist, dass die Mannschaft stimmt", sagte er zu Spekulationen, er werde nicht mehr antreten, um sich den neuen Aufgaben als Oberbürgermeister besser widmen zu können. An der Spitze des Erdinger KV solle aber auch nach den Neuwahlen Mitte 2017 weiterhin ein in der Öffentlichkeit bekannter Politiker "dem BRK ein Gesicht geben", sagte Gotz.

Darüber hinaus sprach sich der Vorsitzende für mehr "Wagemut" und gegen die "Mentalität der Kleingeister" aus, "die immer etwas zu nörgeln und zu meckern haben und gegen alles streiten und klagen, obwohl es nichts zu jammern gibt". Es sei wichtig, die Gesellschaft wach zu rütteln und Hintergründe zu beleuchten, statt oberflächliche Positionen in den Vordergrund zu stellen. Es sei erfreulich, dass sich im Landkreis 40 Prozent der Bürger ehrenamtlich engagieren - mehr als acht Prozent beim BRK.

Der KV-Geschäftsführerin Gisela van der Heijden und dem Team mit 120 hauptamtlichen Mitarbeitern und den 1200 Aktiven etwa bei Wasserwacht, Jugendrotkreuz und der Bereitschaft sowie vielen ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren und 10 686 Mitgliedern zollten Gotz und der Isener Bürgermeister Siegfried Fischer Respekt und Anerkennung für die gute Arbeit und die Unterstützung des BRK: "Die Herausforderungen wurden hervorragend gemeistert." Der KV mit seiner generationenübergreifenden Mitgliederstruktur werde weitere Angebote für junge und ältere Menschen schaffen: In einer Stadt wie Erding mit bald 40 000 Einwohnern und einem in Richtung 140 000 Einwohnern boomenden Landkreis müsse dem demografischen Wandel und der Nachfrage nach Senioren- und Kinderbetreuung Rechnung getragen werden: "Wir müssen die Trends erkennen, denn die Menschen werden immer älter und die Familien immer kleiner." Der Rettungsdienst steuerte im vergangenen Jahr 56 Prozent der Erträge bei und ist damit das wichtigste Standbein. Allerdings führt das auch zu einer Abhängigkeit, die durch neue Geschäftsfelder reduziert werden soll. Schatzmeister Manfred Herzog sprach von geordneter Finanzlage mit solidem Wachstum und einer erfolgreichen BRK-Arbeit, die Potenzial für neue Aktivitäten in den nächsten Jahren biete. Der Neubau der Taufkirchner Rettungswache wird bei den Haushaltsberatungen näher erörtert, das Kinderhaus und der BRK-Shop in Erding wurden schon eröffnet.

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