Finanzen der VHS:900 an einem Tag

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Geschäftsführung und Mitglieder des Zweckverbands Volkshochschule im Landkreis Erding sind zufrieden mit den Teilnehmerzahlen und dem Kursangebot. 2018 steht eine größere Investition in den Brandschutz an

Von Regina Bluhme, Erding

Die Zahl 900 hat Claus Lüdenbach, den Geschäftsführer der Volkshochschule (VHS) im Landkreis Erding, dann doch überrascht. Eine Stichprobe hatte ergeben, dass heuer an einem einzigen Tag 900 Teilnehmer das VHS-Kursangebot nutzten, teilte er bei der Versammlung des Zweckverbands am Dienstag mit. Er zeigte sich sehr zufrieden mit der bisherigen Bilanz. Im kommenden Jahr steht allerdings eine Herausforderung ins Haus. Das VHS-Gebäude muss dem Brandschutz angepasst und entsprechend umgebaut werden. Deswegen wurden im Wirtschaftsplan für 2018 vorsichtshalber rund 48 800 Euro veranschlagt, die aus den Rücklagen entnommen werden sollen.

Mit Blick auf den Halbjahresplan 2017, dem auch alle Versammlungsteilnehmer zustimmten, sprach Claus Lüdenbach von einer sehr positiven Entwicklung. Diese ruhe nicht auf einer Säule ruhe, "sondern auf vielen". Denn nicht nur die Bereiche Deutsch oder Fremdsprachen erlebten Zulauf, sondern auch, und dieses Semester besonders stark, die Sparte Gesundheit. Der Vorsitzende des VHS-Zweckverbands, der Neuchinger Bürgermeister Hans Peis (CSU), verwies darauf, dass der stete Zuzug in die Boomregion Erding die VHS vor eine besondere Herausforderung stelle: Zum einen beschere die Entwicklung dem Haus Teilnehmer und somit Geld aus Gebühren, zum anderen stiegen aber auch die Kosten für die Dozenten. Entscheidend für die weitere positive Entwicklung der VHS sei es, Trends zu erkennen und aufzunehmen und ein Programm zu entwickeln, "das die Bürger annehmen, brauchen und auch wollen", betonte Peis.

In diesem Zusammenhang richtete der Neuchinger Bürgermeister einen "kleinen Appell" an seine Amtskollegen. Dem Zweckverband gehörten ja alle Gemeinden des Landkreises an, und gerade bei der Beratungen zum Programm der VHS würde er sich wünschen, dass noch mehr Kollegen mitmachten. "Das Feedback der Gemeinden ist sehr wichtig", betonte Hans Peis. Es sei auch "schade und frustrierend" für die VHS-Mitarbeiter, wenn sie sich vorbereiten und dann vor leeren Stühlen referierten. Im Übrigen sollten sich die Bürgermeister melden, wenn in VHS-Außenstellen ein weiterer "Kursbedarf da ist".

Einstimmig wurde der Wirtschaftsplan für 2018 samt Satzung beschlossen. Die veranschlagten Erträge im Erfolgsplan belaufen sich auf rund 2,271 Millionen Euro, die Aufwendungen auf rund 2,320 Euro. Einnahmen und Ausgaben im Vermögensplan betragen je 249 360 Euro. Bei den Erträgen im Lehrbetrieb sind zum Beispiel 1,48 Millionen Euro an Teilnehmergebühren veranschlagt (zum Vergleich: Im Haushaltsplan 2017 waren es 1,15 Millionen).

Einen Wermutstropfen gibt es im Wirtschaftsplan 2018: Diesmal steht dort ein Fehlbetrag in Höhe von 48 830 Euro. Der Hauptgrund dafür ist laut Geschäftsführer Lüdenbach, dass die VHS im kommenden Jahr in den Brandschutz investieren muss. Er rechne mit Kosten von circa 100 000 Euro, berichtete er. Der Fehlbetrag werde aus den Rücklagen entnommen. Hans Schreiner (FW), der Bürgermeister von Bockhorn, wollte in der Satzung den Passus festschreiben lassen, dass die Entnahme durch die Rücklagen gedeckt sei. Dies sei seiner Ansicht nach nicht notwendig, sagte Erdings OB Max Gotz (CSU): "Ich würde doch erwarten, dass wir im Jahreslauf durch Einsparungen die Rücklagen gar nicht brauchen." Offensichtlich konnte er mit seinem Optimismus überzeugen, denn die Versammlung sprach sich mit Mehrheit gegen Schreiners Vorschlag aus.

Wie Lüdenbach in der Versammlung mitteilte, wurde das neue VHS-Programm exakt am Dienstag in Druck gegeben. Es soll demnächst an alle Haushalte ausgeliefert werden.

© SZ vom 12.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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