Fest für die Jugend:Eine ganz heiße Stadt

Das "Zamma"-Festival in Freising ist offiziell gestartet. Freisings OB Eschenbacher singt und Landrat Hauner tanzt Tango

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Es wurde ziemlich schnell klar an diesem brütend heißen Samstagnachmittag auf dem Marienplatz, dass "Zamma" ein Mitmachfestival ist. Bei dem Song "Mercy, Mercy, Mercy", den der Freisinger Jazz- und Popchor Anchora unter der Leitung von Mimi Neumair zum Besten gab, hatte man sich Freisings OB Tobias Eschenbacher als Frontsänger auf die Bühne geholt. Und er schlug sich wacker. Ein wenig später musste er dann auch noch Tango tanzen, ebenso wie der Freisinger Landrat Josef Hauner. Beide gaben sich hier keine Blöße, brauchen aber vermutlich noch ein paar Unterrichtsstunden bis zur vollendeten Perfektion. Zamma, das Kulturfestival des Bezirks Oberbayern, ist in Freising jetzt also endlich gestartet, nach eineinhalbjähriger Vorbereitungszeit.

Schon der fröhliche Auftakt am Samstag auf dem Marienplatz ließ erahnen, dass es eine besondere Woche in Freising wird. Die Mariensäule haben die Künstler der Gruppe "netzhalde" mit einem grünen Kleid geschmückt, der Mohrenbrunnen wurde zu einer kleinen Randbühne in Orange, geeignet für spontane Aktionen, oder einfach nur zum Hinsetzen und Zuschauen. Trotz 35 Grad hatten sich schon gegen 16 Uhr einige Hundert Besucher auf dem Marienplatz versammelt und BR-Moderatorin Christine Rose, die durch das Programm führte, rief alle mehrfach dazu auf, doch bitte viel Wasser zu trinken. "Nicht dass hier noch jemand umfällt, ich habe ja gewusst, dass Freising eine heiße Stadt ist, aber so heiß." Beim an sich schon schweißtreibenden "Zammazumba" wurde aber doch tatsächlich vor der Bühne mitgetanzt. Der Mann am Bierausschank hatte zunächst nicht viel zu tun, stattdessen griffen die Besucher lieber zu Alkoholfreiem - und zum Zamma-Eis der Geschmackssorte Haselnuss. Ein spontan angesetzter Geschmackstest der SZ-Redaktion hat ergeben: Es schmeckt ganz hervorragend!

Patrick Romer brachte unterdessen seine Zamma-Weckerl unters Volk, ganz frisch aus dem neuen Freisinger Backhaus. Im Vergleich zum Zamma-Eis kam das Gebäck jetzt zwar ein wenig trocken rüber. Am Brotaufstrich werde man bei der nächsten Backaktion aber noch arbeiten, versicherte Romer.

Zum 20. Mal veranstaltet der Bezirk Oberbayern nun schon sein Kulturfestival, das alle zwei Jahre in einer anderen Stadt über die Bühne geht und Freising Kulturreferent Hubert Hierl hatte schon tags zuvor beim Kulturempfang der Stadt Freising versichert, "Zamma" in Freising werde ein Leichtturmprojekt werden, das Besucher weit über die Grenzen der Stadt hinaus erreichen könne. Das Thema Inklusion wird bei diesem Festival ganz groß geschrieben. Teilhabe soll für jeden möglich sein. Und so übersetzten gleich zwei Gebärdendolmetscher nicht nur die verschiedenen Ansprachen auf der Bühne, sondern auch den offiziellen Zamma-Song, den an diesem Nachmittag auch alle mitsingen mussten, "weil ma san, mitanand alle zamm", so ein Teil des Refrains. Ein schönes Bild zum Abschluss waren die vielen bunten Luftballons, die man als Teil der Eröffnungsfeier in den sommerblauen Freisinger Himmel aufsteigen ließ. Ehrenamtliche Zamma-Helfer hatten sie im Publikum verteilt und Hunderte Ballons zuvor auch vier Stunden lang mit Luft befüllt. Bis zum 11. Juli dauert das Zamma-Festival in Freising.

Das komplette Programm gibt es unter www-zamma-festival.de

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