Feier im Landratsamt:Bekenntnis zur neuen Heimat

104 Menschen aus dem Landkreis Erding haben im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen

Sarah Schiek

Im vergangenen Jahr haben 104 Menschen im Landkreis Erding die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Am Donnerstagabend wurden sie bei einer Begrüßungsfeier im Landratsamt willkommen geheißen. "Ihre Einbürgerung ist für Sie und den Landkreis ein Schritt, der es wert ist, gewürdigt zu werden", begrüßte Landrat Martin Bayerstorfer die Neubürger aus 31 verschiedenen Nationen. Mit ihrer Einbürgerung hätten sie zum Ausdruck gebracht, dass sie gerne in Deutschland leben, sich im Landkreis zu Hause fühlen und Teil der Gesellschaft sein wollen.

Zu ihnen gehört auch Sahan Suriarchchi, der mit seiner Frau Daniela zu der Begrüßungsfeier gekommen ist. Suriarchchi stammt aus Sri Lanka, lebt seit zehn Jahren in Deutschland und fühlt sich in Bayern längst zu Hause. Neben der bayrischen Lebensart hat er hier auch seine Begeisterung für den Fußball entdeckt. "Ich bin ein großer FC-Bayern-Fan", erzählt Sahan Suriarchchi lachend. "Es war einfach Zeit, nach zehn Jahren in Deutschland auch die Staatsbürgerschaft anzunehmen", meint Daniela Suriarchchi.

Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie für den Einbürgerungstest geübt, der neben einer Sprachprüfung eine der Voraussetzungen für die Einbürgerung ist. Dabei müssen nicht nur Fragen zur Rechts- und Gesellschaftsordnung Deutschlands beantwortet, sondern auch Kenntnisse über die Geschichte der Bundesrepublik nachgewiesen werden. Vor dem Test habe er Tag und Nacht gelernt, erzählt Sahan Suriarchchi. "Die Fragen sind zum Teil echt schwer", pflichtet ihm seine Frau bei. Manche habe auch sie als Deutsche nicht gewusst. Doch die Anstrengung hat sich gelohnt: Sahan Suriarchchi hat beide Prüfungen beim ersten Versuch bestanden.

Auch Marcella Castro und ihre Tochter Valerie haben alle Voraussetzungen für die Einbürgerung erfüllt. Seit vier Monaten sind sie deutsche Staatsangehörige. Die gebürtige Kolumbianerin hat ihren Mann Mike Behr in den USA, wo beide gelebt haben, kennengelernt. 2006 ist die Familie in Behrs Heimatland gekommen, ein Jahr später hat Castro die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt. "Ich bin sehr glücklich, dass wir hier in Deutschland sind", sagt Behr. "Das ist ein ganz anderer Lebenswandel."

Als Leiterin der Sprachabteilung der Volkshochschule Erding wandte sich Eleni Lehner an die Gäste und Vertreter des Landkreises. Die gebürtige Griechin berichtete nicht nur von ihren Lehrerfahrungen aus den sogenannten Integrationskursen, sondern blickte auch auf ihre eigene Einbürgerung im Jahr 2007 zurück. "Erding ist ein Haus, in dem wir uns alle zu Hause fühlen können", schloss sie ihren einfühlsamen Vortrag. "Lassen Sie uns daran arbeiten, es möglichst lange zu erhalten."

Im Landkreis Erding leben derzeit Menschen aus 40 Nationen. Integration, so Landrat Bayerstorfer, sei hier kein Lippenbekenntnis, sondern gelebter Alltag. Auch weiterhin sollten die Einheimischen diesen Prozess aktiv unterstützen und den Neubürgern die Hand reichen. "Helfen Sie mit, für gegenseitigen Respekt, Anerkennung und Gleichberechtigung einzutreten."

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