FC Forstern:Fußballfrauen holen bayerischen Pokal

FC Forstern: Disziplin auf dem Spielfeld, überschäumende Freude nach dem Abpfiff: Die Fußballerinnen des FC Forstern sind bayerischer Pokalsieger.

Disziplin auf dem Spielfeld, überschäumende Freude nach dem Abpfiff: Die Fußballerinnen des FC Forstern sind bayerischer Pokalsieger.

(Foto: Eicke Lenz)

Der Bayernliga-Meister beweist stahlharte Nerven und bezwingt den SV Frensdorf im Elfmeterschießen.

Von Eicke Lenz, Forstern/Frensdorf

Die Frauen des FC Forstern sind bayerischer Pokalsieger 2018. Beim Finale um den Verbandspokal setzte sich der FC Forstern beim Bayernliga-Aufsteiger SV Frensdorf mit einem 6:4(1:1)-Sieg im Elfmeterschießen durch. Trotz brütender Hitze und Temperaturen von mehr als 30 Grad boten beide Mannschaften am Sonntag ein gutes Spiel. Vor allem die Gastgeberinnen versuchten mit Einsatz und Kampfbereitschaft, das Spiel für sich zu entscheiden. Als Bayernligameister war aber der FC Forstern als Favoriten ins Spiel gegangen.

Stark und diszipliniert

Nach dreistündiger Busfahrt war diese Favoritenrolle aber nichts mehr wert, auch weil der SV Frensdorf Vorteile auf seiner Seite hatte. Der Platz hat furchteinflößende Namen ("Der Berg brennt" oder "Der Betzenberg im Frauenfußball"), auch die Fans spielen eine wichtige Rolle: Mehr als 300 Zuschauer waren bei Frensdorfs Siegen gegen die Regionalligisten aus Fürth im Viertelfinale (2:1) und Würzburg im Halbfinale (3:2) wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft gestanden. Gegen den FC Forstern war es dann sogar knapp 500 Fans, die ihre Mannschaft antrieben. Doch Forsterns Mannschaft spielte stark und diszipliniert und ließ sich von den körperlich überlegenen Spielerinnen des SV Frensdorf nicht beeindrucken.

Die Abwehr um Martina Mittermaier, Julia Ruckdeschel, Laura Schatzeder und Verena Krumay ließen Frensdorfs Stürmer nicht zur Entfaltung kommen, bei Standardsituationen verstärkten Johanna Stadler und Evi Kopp die Abwehr und klärten oft per Kopfball. Im Mittelfeld hatte Forstern mit Julia Deißenböck und Helena Altenweger die Schaltstationen, doch sie konnten die Spitzen Sandra Obermeier und Pija Reininger nur selten in Szene setzen, auch weil der kleine Platz ihnen nicht die optimalen Entfaltungsmöglichkeiten boten. Auf beiden Seiten waren Torchancen daher Mangelware.

Warum die Abwehr wieder sicher stand

Auch nach der Seitenwechsel konnte sich keine Mannschaft entscheidende Vorteile verschaffen. Die frenetische Unterstützung der Zuschauer brachte nichts, weil Forsterns Abwehr weiter wie eine Eins stand. Gegen Ende des Spieles kam der SV Frensdorf besser ins Spiel, doch Forsterns Trainer Lukschanderl nahm die Verteidigerin Johanna Stadler, die als Sturmspitze begonnen hatte, zurück, schon war die Abwehr wieder sicher. In den letzten Minute drehte der FC Forstern auf. Julia Deißenböck kam zum Schuss, Frensdorfs Torfrau Endress lenkte den Ball an die Unterkante, Reininger erkannte die Chance und vollendete per Kopfball. Die Spielzeit war vorbei, Forstern wähnte sich als Sieger. Doch in der Nachspielzeit ließ sich Forstern noch überraschen: Eine Ecke wurde zu kurz abgewehrt und per Nachschuss ins eigene Tor abgefälscht.

Beim Elfmeterschießen machten die Frensdorfer Fans bei jedem Schuss der Forsterner Spielerinnen Lärm wie in einem Tollhaus, doch Martina Mittermaier, Julia Ruckdeschel, Julia Deißenböck, Lina Fortmann hatten gute Nerven und verwandelten ihre Elfmeter sicher. Für den Sieg war dann Torfrau Chrissi Kink verantwortlich. Zweimal ließ sie sich verladen, dann sicherte sie ihrem Team mit einer tollen Parade den Pokal. Die Mannschaft hatte damit auch das passende Geschenk für Trainer Hans-Jürgen Lukschanderl, der nach zwölf Jahren aufhört.

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