Fahrradständer an S-Bahn-Stationen:Zu wenig und zu windig

Eine Initiative fordert zusätzliche und modernere Fahrradständer an den S-Bahnstationen - doch es gibt Probleme mit dem Anliegen.

Antonia Krach

Eine Initiative von Mitgliedern des VDC, ADFC, BN und des Vereins Energiewende fordert, dass die Fahrradständer an den S-Bahnstationen in Erding, Altenerding und Aufhausen erneuert und verbessert werden. Diesem Anliegen verlieh die Interessensgruppe in einem Brief an den Ersten Bürgermeister der Stadt Erding, Max Gotz, Ausdruck.

Fahrradständer an S-Bahn-Stationen: Auch für den Bahnhof Erding fordert die Initiative neue Fahrradständer.

Auch für den Bahnhof Erding fordert die Initiative neue Fahrradständer.

(Foto: Peter Bauersachs)

"Vermehrte und gut ausgerüstete Stellplätze würden nicht nur der Verbesserung der Infrastruktur für Fahrräder, sondern auch der Attraktivität der Stadt selbst dienen," meint Hans Richter, Vorsitzender des ADFC Erding. Auch Grünen-Stadtrat Herbert Maier sieht die Anzahl der Fahrradständer in der Stadt als ausbaufähig: "Wir haben deutlich zu wenige, sowohl in der Stadt als auch an den Bahnhöfen. Außerdem ist ihr Zustand auf jeden Fall verbesserungswürdig."

Besonders die Abstellmöglichkeiten an den S-Bahnhöfen wären absolut "trostlos," so der Vorsitzende des ADCF. "Das sind Felgenkiller, wenn man da sein Rad hineinstellt, bekommt man es mit einer kaputten Felge zurück." Auch die Absperrmöglichkeiten, damit eine hohe Sicherheit gewährleistet ist, wären nicht ausreichend, so Richter weiter.

Alle Mitglieder der Initiative und der Vorsitzende des ADFC, Hans Richter, bescheinigen dem Stadtrat und der Stadt Erding ein großes Engagement und eine positive Haltung gegenüber den Verbesserungsvorschlägen. "Ich sehe diese Problematik und werde mich sicherlich um eine Erneuerung der Fahrradständer bemühen," verspricht Herbert Maier.

Doch bei der Neuanschaffung beziehungsweise einer Erneuerung der Fahrradständer an den Bahnhöfen gibt es Probleme mit der Zuständigkeit. Ob diese nun bei der Stadt Erding oder der Deutschen Bahn liegt, ist im Moment noch ungeklärt. "Die Stadt sagt, es sei Sache der Deutschen Bahn. Die Deutsche Bahn schiebt das Problem wiederum der Stadt Erding zu," so Vilmar Eggerstorfer (ADFC).

Dies ist allerdings nicht nur ein Problem am S-Bahnhof in Erding. Viele Bahnhöfe verkommen und sind in einem abenteuerlichen Zustand. "Wir befinden uns hier in einem gewissen Niemandsland", so der Grünen-Politiker Maier und auch ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigt: "Es ist hier sehr schwierig, herauszufinden, wer die Verantwortung für die Fahrradständer trägt."

Locker lassen wird der Zusammenschluss von Mitgliedern der vier Vereine jedenfalls nicht. Vor allem der ADFC, der schon einen Antrag an den Stadtrat eingereicht hat. Ihm ist besonders wichtig, dass hier auf die Zertifizierung und Gebrauchstauglichkeit der Fahrradständer geachtet wird. Dies heißt, dass Fahrräder sicher nebeneinander stehen und auch nicht umfallen können, oder auch, dass die Räder überdacht sind. Hinzu kommt, dass der ADFC eine benutzungsgerechte Erweiterung an den S-Bahnhöfen fordert. "Im Moment sind es nur 50 Stellplätze, nach MVV-Stellplatzzahlen sollten es mindestens 270 sein, wir gehen sogar von 330 Ständern aus," so das ADFC-Mitglied Günther Bornschlegel.

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