Fahrenzhausen:Alles anders

Fahrenzhausen: Ein neues Gesicht für die B 13: In Fahrenzhausen wird die Ortsdurchfahrt verschmälert und neu bepflanzt.

Ein neues Gesicht für die B 13: In Fahrenzhausen wird die Ortsdurchfahrt verschmälert und neu bepflanzt.

(Foto: Marco Einfeldt)

In Fahrenzhausen wird demnächst die B 13 saniert. Für Planer und Rathaus ist das eine willkommene Blaupause für eine grundlegende Neugestaltung der Ortsdurchfahrt. Welche Ideen sich am Ende durchsetzen, ist noch unklar

Von Klaus Bachuber, Fahrenzhausen

Wenn die Bundesstraße 13 ab nächstem Jahr in Fahrenzhausen saniert wird, soll sie schmäler werden und damit eher als örtliche Straße erkennbar sein. Damit kommen die Fahrenzhauser ihrem Wunsch nach einer Umgehungsstraße schon einen Schritt näher - zumindest was die Gestaltung der mitten durch den Ort führenden Bundesstraße anbelangt. Ob und wann die Umgehungsstraße kommt, ist allerdings noch ungewiss. Trotz der 13 000 Fahrzeuge, die täglich durch Fahrenzhausen fahren.

Wie berichtet, saniert das Staatliche Bauamt in den Jahren 2017/18 die Fahrbahn der Bundesstraße 13 in Großnöbach, Unterbruck und Fahrenzhausen. Gleichzeitig wird die Straße in Teilen auch umgebaut und auf sieben Meter Breite verschmälert. Auf dem so gewonnenen Raum sollen in Zukunft Geh- und Radwege angelegt und straßenbegleitendes Grün angepflanzt werden. Überwiegend wird die Bundesstraße 13 innerorts dann so aussehen, wie derzeit der Bereich südlich des Schmidbaches, vor den Büros des "Möbelverbundes".

Auf der gesamte Strecke und ebenso im nahen Ortsteil Lauterbach soll lärmmindernder Belag aufgebracht werden. Zwar nicht der von Autobahnen bekannte, noch stärker dimmende "Flüsterasphalt", aber zumindest ein anderer "Lärmfresser". Unklar ist nach wie vor, was mit den beiden Brücken über Amper und Amperkanal geschieht. Ursprünglich war vorgesehen, die Kanalbrücke abzureißen, momentan erwägt man im Staatlichen Bauamt allerdings, sie doch zu erhalten, da sie, im Falle des Baus einer Umgehungsstraße, nur noch einer geringeren Belastung standhalten müsste. Für die Sanierung der Amperbrücke geistert derzeit eine Vollsperrung von fünf Monaten durch den Raum. Die Gemeinde Fahrenzhausen will für diesen Fall prüfen, ob eine Behelfsbrücke realisier- und finanzierbar wäre.

In der Detailgestaltung der Ausbauplanung stehen Planer wie Rathaus noch vor einigen kniffligen Probleme. So gibt es für den Bereich zwischen Wirtshaus und Ladenzeile, Mühl- und Schmidbach noch keine zufriedenstellende Lösung. Möglich wäre es, die Bushaltestelle auf der Straßenwestseite nach Süden bis an oder gar auf die Schmidbachbrücke zu verschieben, um so nördlich davon mehr Parkplätze für die Ladenzeile zu schaffen und das südliche Stück autofrei zu bekommen. Die Fußgängerampel soll nach Norden, jenseits des St.-Anna-Wegs versetzt werden.

Der vom Rathaus gewünschte Kreisel an der Einmündung der Römerstraße in Großnöbach ist wegen seines Platzbedarfs wohl nicht realisierbar. Von den privaten Anliegern würden nach derzeitigem Planungsstand Flächen benötigt, die diese allerdings nicht abgeben würden. Eindringlich bestand der Gemeinderat deshalb jüngst darauf, weitere abgespeckte Planungen anzustellen. So will Fahrenzhausen weiter versuchen, einen Kreisel zu realisieren. Die Alternatividee wäre, die Zufahrt zum Gewerbegebiet Großnöbach weiter südlich, außerhalb des Sanierungsgebietes, mit einem Kreisel zu regeln. Damit würde der Verkehr schon am Ortseingang beruhigt, ein Ersatz wäre die Option allerdings nicht.

Auf der langen geraden Führung der B13 durch Fahrenzhausen soll vor dem Pfarrzentrum bei der Einmündung der Moosstraße die Fahrbahn so weit als möglich nach Süden verschwenkt werden, an der Nordseite könnte damit eine kleine Ausbuchtung angelegt werden, die zur optischen Verlangsamung des Verkehrs beitragen soll. Die Einmündung der Dorfstraße wird auf einen Regelquerschnitt verschmälert. Offen ist, ob das nördlichste Teilstück vor dem Kreisel am Ortsende mit Parkplätzen bestückt wird.

Der Wunsch der Lauterbacher, dass mit der Straßensanierung auch in ihrer Ortschaft verkehrsberuhigende Maßnahmen umgesetzt werden, hat sich allerdings nicht erfüllt. Laut Staatlichem Bauamt würden die möglichen Verschwenkungen an den Ortseinfahrten den überörtlichen Verkehr, für den eine Bundesstraße ausgerichtet ist, zu sehr behindern. Auch die Korrektur der vor Jahrzehnten vorgenommen Höhennivellierung der Trasse wird von München abgelehnt.

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