Erding:Als Fair-Trade-Stadt rezertifiziert

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Die Steuerungsgruppe bleibt am Thema dran und will die Stadtpolitik nun für die nachhaltige Beschaffung gewinnen

Von Antonia Steiger, Erding

Die Stadt Erding ist für weitere zwei Jahre als Fair-Trade-Stadt zertifiziert, das hat Carina Bischke als Sprecherin der Steuerungsgruppe am Dienstag in der Sitzung des Erdinger Stadtrates bekannt gegeben. Sie legte einen Abriss der Tätigkeiten der vergangenen zwei Jahre vor, seitdem die Stadt Erding erstmals als Fair-Trade-Town anerkannt worden war. Und sie machte deutlich, wie es weitergehen soll: Vor allem möchte sie die Stadtpolitik für ein Bündnis gewinnen, in dem sich Kommunen für nachhaltige Beschaffung aussprechen. Und dazu braucht es einen Stadtratsbeschluss.

Die Liste der Aktionen, Veranstaltungen, Lesungen und Weiterbildungen ist beeindruckend. Sie reicht von P-Seminaren am Anne-Frank-Gymnasium, das im Juli auch als Fair-Trade-Schule rezertifiziert worden ist, über die Veranstaltungsreihe "Fair genießen" und die Kinder-Uni bis zu einer fairen Tombola bei den Gewerbetagen und die Zusammenarbeit mit dem Modehaus Kraus, das Mitglied in der Steuerungsgruppe ist. Zwei Schulen sind auch schon Mitglied, das Anne-Frank-Gymnasium und die Mädchenrealschule Heilig Blut. Und auch die Mittelschule Erding habe sich unter Anleitung des Konrektors und ÖDP-Stadtrates Stefan Treffler auf den Weg gemacht. Auch eine Podiumsdiskussion mit den Bundestagskandidaten hat die Steuerungsgruppe veranstaltet.

Von OB Max Gotz (CSU) gab es Lob für dieses rege Engagement. Er sagte, er staune immer wieder, wohin er immer wieder eingeladen werde. Die Rezertifizierung sei eine Motivation, mit dem gleichen Einsatz weiterzumachen. Nächster Programmpunkt sei die nachhaltige Beschaffung, erläuterte Bischke. Dazu soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden, in der Mitglieder der Fraktionen, der Verwaltung und der Steuerungsgruppe säßen. Man benötige einen Expertenrat und werde auch den Kontakt zu anderen Kommunen suchen, die sich bereits mit dem Thema nachhaltige Beschaffung auseinander gesetzt haben, zum Beispiel mit Landshut. Kommunen können ihre enorme Kaufkraft als öffentlicher Auftraggeber nutzen, um die Ziele de fairen Handels zu unterstützen und besser zu verankern. Sie können sich für faire Themen bei Aus- und Weiterbildungen einsetzen und Bildungsangebote an kommunalen Einrichtungen durchsetzen, Einen Schritt hat Erding schon vor Jahren getan: Zu Weihnachten werden Schokoladenikoläuse aus fairem Handel verschenkt. Im Laufe des Jahres 2018 möchte die Steuerungsgruppe einen Beschlussvorschlag zu fairem Handel und fairer Beschaffung auf kommunaler Ebene erarbeiten. Gotz dankte Carina Bischke und ihren Mitstreitern für ihr Engagement, das sie im Ehrenamt und in ihrer Freizeit einbrächten.

© SZ vom 26.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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