Keinen ruhigen Sommer haben die Autofahrer in und um Zolling vor sich. Denn der Landkreis Freising saniert während der warmen Monate drei schadhafte und brüchige Straßenabschnitte in Palzing, an der Radarstation Freising Richtung Haindlfing und in Gerlhausen. Dafür müssen diese Bereiche komplett für den Verkehr gesperrt werden, für die Umleitungen müssen teilweise längere Umwege in Kauf genommen werden. Auch der öffentliche Nahverkehr ist betroffen, die Bushaltestellen werden durch den MVV verlegt und die Abfahrtszeiten können sich ändern.
Bisher lägen dem Landratsamt aber noch keine Pläne des MVV vor, informierte Pressesprecherin Eva Dörpinghaus. Sobald sie zur Verfügung stünden, würden sie auf den Homepages der betroffenen Gemeinden veröffentlicht. Die Kreisstraße durch Palzing wurde zum letzten Mal im Jahr 1987 saniert, die Ortsdurchfahrt sei den heutigen Belastungen nicht mehr gewachsen und weise "Verdrückungen im Fahrbahnbelag und bedingt Spurrinnen auf", lautete die Begründung für die Baumaßnahmen aus dem Landratsamt. Deshalb werde die FS 9, die südliche Ortsdurchfahrt durch Palzing von der St2054 in Richtung Freising, auf einer Länge von 540 Metern vom 13. März bis 31. Juli vollständig gesperrt und saniert.
Wer von Freising kommend den Ort Palzing anfahren will, fährt entweder über die Kreisstraße 8 über Kirchdorf oder über die Bundesstraße in Zolling. Die Baukosten, in denen auch die Errichtung eines Regenrückhaltebeckens enthalten seien, betrügen rund 830 000 Euro, informierte Dörpinghaus. Auch die Staatsstraße FS 9 vom Ortsausgang Freising bis zur Radarstation weise Netzrisse auf. Hier sei zum letzten Mal 1981 saniert worden, in den vergangenen Jahren habe man nur punktuell die Spurrillen beseitigt. Jetzt sei eine grundlegende Erneuerung dringend nötig, hieß es aus dem Landratsamt. Die Kosten für den 2,5 Kilometer langen Abschnitt, der vom 10. bis zum 22. April komplett gesperrt wird, betragen rund 400 000 Euro.
Am stärksten von den Straßenbauarbeiten betroffen ist die kleine Ortschaft Gerlhausen, Straßenknotenpunkt zwischen Zolling, Oberappersdorf und Attenkirchen. Hier geht vom 6. Juni bis zum 21. Juli gar nichts mehr, die Ortsdurchfahrt wird auf einer Länge von 300 Metern (FS 10) und die FS 22 auf 250 Metern gesperrt. Alle Zufahrtsstraße erhalten schon in Thann (Zolling), Attenkirchen und Obermarchenbach (Haag) ein "Gesperrt-Schild", lediglich Anwohner dürfen bis nach Gerlhausen fahren. Es empfiehlt sich daher, die Ortschaft weiträumig zu umfahren. Gleichzeitig mit der Fahrbahnerneuerung wird der Wasserzweckverband Baumgartner Gruppe neue Leitungen in den Boden legen. Wie lange er dafür brauche, sei noch nicht bekannt, so Dörpinghaus.
Auch die Ortsdurchfahrt in Gerlhausen wurde das letzte Mal 1984 grundlegend saniert, inzwischen jedoch viele Male aufgegraben, um Kabel und Leitungen unterschiedlicher Sparten zu verlegen, "was sich nicht positiv auf die zu erwartende Lebensdauer ausgewirkt hat. Bedingt durch den inhomogenen Aufbau des gebundenen Oberbaus der Fahrbahn ergeben sich in der Winterzeit unterschiedliche Bewegungen und Spannungen in der Fahrbahn", begründete das Landratsamt die dringend notwendige Sanierung dieser Straße. Die neue Ortsdurchfahrt durch Gerlhausen kostet rund 185 000 Euro.