Erding/Flughafen:Sargnagel für dritte Startbahn

Aufgemuckt: ICE-Sprinter nach Berlin macht Ausbau unnötig

Vom Hauptbahnhof München zum Hauptbahnhof Berlin in weniger als vier Stunden - das Aktionsbündnis "Aufgemuckt" freut sich über dieses Angebot der Deutschen Bahn, da damit eine dritte Start- und Landebahn am Münchner Flughafen noch unnötiger werde, wie Sprecherin Helga Stieglmeier mitteilt. Der ICE-Sprinter sei ein weiterer Sargnagel für einen überflüssigen Ausbau des Flughafens. Wenn man reale Reisezeiten vergleiche und dabei berücksichtige, dass die Reiseziele in den Städten selbst und nicht am Flughafen liegen, sei eine Verlagerung auf die Schiene aus Klimaschutzgründen ein Muss. Der Umweltvorteil der Bahn gegenüber dem Luftverkehr gelte beim Ausstoß von Schadstoffen wie Feinstaub, Ultrafeinstaub und Stickstoffdioxid sowie beim Energieverbrauch. Das Aktionsbündnis Aufgemuckt fordert ein deutsches Luftverkehrskonzept, in dem auch die Verlagerung innerdeutscher Flüge auf die Schiene ein wesentlicher Bestandteil sein muss. Einige Studien und Anfragen im Deutschen Bundestag zeigten hier ein sehr hohes Potenzial auf. Bereits 2015 habe die Bundesregierung auf eine Anfrage festgestellt, dass ein Viertel aller Flüge vom Münchner Flughafen auf die Schiene verlagerbar seien. Da sei München-Berlin noch mit einer Fahrzeit von sechs Stunden veranschlagt gewesen - seit dem Fahrplanwechsel habe sich das Potenzial noch Mal erhöht. Aufgemuckt wünscht der Bahn deshalb viel Erfolg und gute Fahrt auf ihrer Sprinter-Strecke.

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