Erdinger Lodererschule:Die größte aller Sanierungen

Erdinger Stadtrat beschließt die Vergabe der Planungsleistungen für die Mittelschule am Lodererplatz. Das Gebäude hat aber auch einiges zu bieten, deswegen wird es nicht abgerissen

Von Antonia Steiger, Erding

Rechtzeitig zum Ende des Schuljahres hat der Erdinger Stadtrat einen Beschluss gefasst, der weit in die Zukunft des Erdinger Schullebens weist: Die Sanierung der Mittelschule am Lodererplatz wird angepackt. Erster Schritt war die Vergabe der Planungsleistungen. Dazu ist aufgrund des umfangreichen Auftrags eine Vergabe nach der Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) erforderlich. Beziffert werden die Kosten im Moment auf 18,2 Millionen Euro. Dies wird die umfangreichste und teuerste aller Schulsanierungen. Und es ist die letzte, denn alle anderen Schulen sind in den vergangenen Jahren auf Vordermann gebracht worden.

Dass die Schule am Lodererplatz nicht abgerissen und wieder neu aufgebaut wird, hat zwei Gründe: Zum einen werden die Schüler dort in Klassenzimmern unterrichtet, die viel größer sind als heute üblich. Bei einem Neubau würde die Stadt daher nur eine staatliche Förderung für sehr viel kleinere Klassenzimmer bekommen. Zum anderen befinden sich die beiden Hauptbauten der Mittelschule in einem "sehr guten" Zustand, das hat eine statische Bewertung durch das Büro Wastl und Lippacher ergeben - ein Ergebnis, das nicht jeder so erwartet hatte. Die Prüfer empfahlen der Stadt, einen Abbruch oder einen Teilabbruch zu vermeiden.

In der Mittelschule am Lodererplatz wird jedoch nach der Sanierung nichts mehr so sein wie heute: Die Firma Lernlandschaft hat für die Schule ein Konzept entworfen, mit dem ein erfolgreicheres, weil freieres Lernen möglich sein soll. Kern des Konzeptes ist die Aufteilung der Schulen in größere, zwei Klassenstufen umfassende Einheiten, deren Räume um so genannten Marktplätze gruppiert sind. Diese Marktplätze sollen das Zusammenleben bereichernde Begegnungen möglich machen. Dieses Konzept ist längst sowohl mit dem Stadtrat als auch mit der Schule samt Elternvertreter abgesprochen, dort waren alle begeistert. Und auch die Stadtpolitik zeigte sich dem Neuen gegenüber aufgeschlossen.

Mit dem Beschluss des Stadtrates von dieser Woche wird die bauliche Sanierung ins Rollen gebracht. OB Max Gotz (CSU) war es wichtig, dass dieser Beschluss noch vor den Ferien gefasst wird, wie er sagte. Es werden zeitlich langsam eng, fügte er an. Einen konkreten Zeitplan wollte er auf Nachfrage der SPD-Rätin Jutta Harrer aber nicht nennen. Vielleicht, so fügte er an, könne die Stadtverwaltung zu den Haushaltsberatungen im Dezember dieses Jahres konkreter werden. Auch die Aussagen zu den Kosten, die derzeit auf mehr als 18 Millionen Euro taxiert werden, würden im Laufe der weiteren Verfahrensschritte wie Kostenschätzung, Berechnung und Ausschreibung sehr viel genauer werden. Gotz erklärte des weiteren, dass ein Neubau sehr viel teurer werden würde - abgesehen von dem zusätzlichen Nachteil, dass die Klassenzimmer kleiner werden würden. Zu den 18,2 Millionen Euro kommen auf jeden Fall noch Ausgaben für Container, in denen diejenigen Klassen unterrichtet werden, in deren Räume gerade gearbeitet werde. Bei einem kompletten Abriss hätte die Stadt auch für Container viel mehr bezahlen müssen, weil dann für alle Klassen gleichzeitig Übergangsquartiere geschaffen werden müssten.

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