Erding:Zwei Zelte, eine Riesenfeier

Uwe Pianka und Klaus Richter haben auf dem Erdinger Herbstfest Platz für mehr als 8000 Menschen. Zehn Tage lang bewirten sie die Gäste und setzten sich auch mal dazu

Von Karina Oelmaier, Erding

Im Fischer's Stiftungszelt und im Erdinger Weißbräuzelt können die Besucher von Freitag, 29. August bis Donnerstag, 7. September, zehn Tage lang auf dem Erdinger Herbstfest feiern.

"Dieses Jahr haben wir das schöne Bild der Stadtkulisse außen angebracht", sagt Klaus Richter, der Wirt im Stiftungszelt ist. Auch die Technik hat er erneuert, denn in den Lichtergirlanden hängen nun keine Glühbirnen mehr, sondern LED-Lampen. Insgesamt bemühe man sich im Stiftungszelt immer, den Spagat zwischen Tradition und Moderne zu meistern - und das jetzt schon seit 42 Jahren. Seitdem gab es einige Neuerungen: Das Logo hat jetzt einen blauen Schriftzug und ist nicht mehr wie früher in gelb gehalten. Auch den Blumenschmuck hat Richter etwas reduziert.

Klaus Richter, trifft man während des Herbstfestes jeden Tag von 8 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts im Zelt an. In dieser Zeit bezeichnet er seine Position scherzhaft als "Mädchen für alles". Es gäbe immer wieder Probleme, auf die man schnell reagieren müsse - wie etwa technische Defekte oder auch mal kaputte Bierbänke. Richter ist ein Kumpeltyp, der sich gern mal eine Viertelstunde zu den Gästen setzt, um ein wenig zu "ratschen". Sonst bleibt ihm nicht viel Zeit für Entspannung. Auch seine etwa 130 Mitarbeiter arbeiten auf Hochtouren. Richter setzt in seinem Zelt auf eine Lautstärke, bei der man sich noch unterhalten kann. Nur am Abend wird es etwas lauter, da spielt die Band Party-Hits. "Natürlich muss man sich in Konkurrenz zum Weißbräu schon behaupten, aber wir nehmen einander nicht die Gäste weg", sagt Richter. "Wir sind voll, der Weißbräu ist voll, das passt einfach."

Auch Wirt Uwe Pianka vom Weißbräuzelt sieht darin kein großes Problem: "Erding hat so viele Einwohner, die füllen locker zwei Zelte." Außerdem hat der Erdinger Weißbräu als internationale Marke auch ein ebenso internationales Publikum. "Die kommen aus Australien oder Russland", sagt Pianka. 3500 Besucher haben Platz im Zelt und 400 im Biergarten. Im Stiftungszelt können 1300 Gäste draußen feiern, dafür ist der Innenbereich mit 3400 Plätzen etwas kleiner.

Erding: So hoch ist nicht mal der Mega-King-Tower: 100 Meter über Erding wurde dieses Foto aufgenommen - von einer auf einem Quadrocopter befestigten Kamera.

So hoch ist nicht mal der Mega-King-Tower: 100 Meter über Erding wurde dieses Foto aufgenommen - von einer auf einem Quadrocopter befestigten Kamera.

(Foto: Robin Bauersachs)

Auch am Weißbräuzelt gibt es ein paar Neuerungen: An der Frontseite wurden neue Fenster eingebaut und auch der Biergarten wurde mit neuen Pergolas verschönert. Bereits fünf Wochen vor Beginn des Herbstfestes haben die Mitarbeiter von Uwe Pianka angefangen, das Weißbräuzelt aufzustellen. "Eigentlich fangen die Vorbereitungen sogar schon dann an, wenn das letzte Herbstfest vorbei ist", sagt Pianka. Dann schließt er bereits neue Verträge ab - zum Beispiel für die Musik. Der Aufbau des Zelts läuft nach genauen Plänen. Da sei jede Stromleitung eingezeichnet. Pianka berichtet, es liefe wie bei dem Bau eines Fertighauses. Das sei auch immer eine stressige Angelegenheit.

Erst wenn das Herbstfest angefangen hat und die ersten 24 Stunden vorbei sind, hat Uwe Pianka Zeit durchzuatmen und in Ruhe selbst eine Maß Bier zu trinken. "Sportler bereiten sich auch auf die Hochsaison vor, das ist bei uns ähnlich." Pianka bezeichnet sein Team als "große Familie". Er beschäftigt knapp 130 Angestellte während des Fests, denen es ähnlich gehe wie ihm: "Wir arbeiten alle gern hier."

Bier ist natürlich das wichtigste Produkt: Die Fischer's Stiftungsbrauerei vermeldet, dass sie für das Herbstfest ganze 800 000 Liter Festbier gebraut habe. Im Stiftungszelt kostet eine Maß 6,80 Euro. Im Weißbräuzelt ist sie mit 7,10 Euro etwas teurer. Die Vorbereitungen der beiden Zelte sind in jedem Fall fast abgeschlossen. Nun hoffen die beiden Wirte auf gutes Wetter. Uwe Pianka ist zuversichtlich: "Toi, toi, toi. Das mit dem Wetter hat in den letzten Jahren immer noch hingehauen."

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