Erding:Zertifizierung unerwünscht

Lesezeit: 1 min

Die Schule am Lodererplatz wird generalsaniert. Das ist längst beschlossene Sache. (Foto: Renate Schmidt)

Grüne wollten Passivhausstandard am Lodererplatz

Der Wunsch der Erdinger Grünen nach einem zertifizierten Passivhausstandard für die Mittelschule am Lodererplatz, stößt in der Stadtverwaltung nicht auf Begeisterung. Die Grünen hatten im August einen Antrag gestellt, in dem sie für die bereits beschlossene Sanierung des Schulegebäudes einen zertifizierten Passivhausstandard vorgeschlagen hatten und dazu eine "funktionelle Verschattung" und Kühlung im Sommer vorgeschlagen hatten, was zu einem angenehmen Lernklima hätte beitragen sollen.

Abgestimmt wurde über den Antrag nicht. Stattdessen stellte OB Max Gotz (CSU) fest, dass man keine Zertifizierung wolle, weil sie ein Monitoring und die Überwachung des laufenden Betriebs einschließe, um zu testen, ob die Einsparziele erreicht werden. Nun soll das Bauamt mit externen Beratern Empfehlungen zum energetischen Standard vorbereiten, diese werden dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Die Grünen wird das nicht zufrieden stellen, sie hatten etwas ganz anderes gewollt: Wie es in ihrem Antrag heißt, wurden bei Sanierungen und Neubauten von Schulen und Kindergärten in Erding zwar teilweise Passivhaus-Komponenten eingesetzt, was den Energiebedarf auch reduziert habe. Der Heizwärmebedarf liege aber trotzdem noch "erheblich über dem Passivhausniveau". Dies sei auch beim Kindergarten am Ludwig-Simmet-Anger der Fall, schreiben die drei Grünen-Stadträten Günther Kuhn, Herbert Maier und Helga Stieglmeier. Weil dort der halbe Ertrag der Solarstromanlage angerechnet werde, ergebe dies "eine gute Primärenergiebilanz". Am Heizenergieverbrauch ändere dies aber nur wenig. "Erst die niedrigen Verbräuche von Passivhäusern ermöglichen eine klimaschonende Deckung durch erneuerbare Energien mit Langzeitspeichern", heißt es weiter. Neben einer hoch gedämmten und luftdichten Gebäudehülle sei dazu eine Lüftungsanlage ein wesentlicher Bestandteil, weil in Schulen und Kindergärten bis zu siebzig Prozent des Heizenergieverbrauchs beim Öffnen der Fenster entstünden. Und der könne durch eine solche Anlage reduziert werden.

© SZ vom 16.10.2015 / ts - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: