Jeden zweiten Dienstag im Monat kommt der Vereinsrat des TSV Erding zusammen, um allerlei wichtige Dinge zu besprechen. Beim jüngsten Treffen des Gremiums ging es aber wieder einmal nur um ein Thema: die Zukunft des Erdinger Eishockey. Nach zweieinhalb Stunden intensiver Diskussion wurde abgestimmt. Mit 18:4 Stimmen sprach sich der TSV-Vereinsrat dafür aus, dass die Erding Gladiators in der kommenden Saison in der Landesliga starten sollen. Die Landesliga ist zwar die zweitniedrigste Klasse im Eishockey. Dennoch war die Erleichterung bei Axel Schütz, Patrick Kressler und Andreas Weigel vom neuen Leitungsteam der Eishockeyabteilung groß, dass die Gladiators wenigstens nicht ganz nach unten in die Bezirksliga müssen.
Ganz sicher ist ein Platz in der Landesliga noch nicht. Die Erdinger, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre erste Mannschaft aus der Oberliga zurückgezogen haben, müssen auf eine positive Entscheidung der Eishockeykommission des Bayerischen Eissport-Verbandes (BEV) hoffen. Dieses Gremium kommt am kommenden Samstag zusammen und wird da vielleicht schon über die Landesligaeinteilung 2015/2016 entscheiden. Womöglich fällt die Entscheidung jedoch auch erst später, hieß es aus der BEV-Zentrale. Marc Hindelang, stellvertretender Eishockeyobmann und Mitglied der Eishockeykommission, hat allerdings schon vor Wochen deutlich gemacht, er sehe "gar kein Problem" darin, dass Erding in die Landesliga eingeteilt werden kann.
Dort tummeln sich bereits Vereine, denen es nicht anders als den Erding Gladiators ergangen ist. Die Mighty Dogs Schweinfurt und die Passau Black Hawks sind ebenfalls ehemalige Oberliga-Teams, die genau wie nun die Gladiators nach finanziell verlustreichen Spielzeiten ihre Ambitionen auf semiprofessionelles Eishockey begraben mussten. In der Landesliga spielen unter anderen auch die Teams aus Freising und Dingolfing. Das neue Leitungsteam der TSV-Eishockeyabteilung will einen Etat von etwa 215 000 Euro aufstellen. Das wären vierzig Prozent des letztjährigen Oberliga-Etas. Das langfristige Ziel ist, in die Bayernliga aufzusteigen. Dann gäbe es wenigstens wieder echte Lokalderbys gegen den ESC Dorfen.