Eine schicke neue Dreifachturnhalle auf modernstem Stand und ein Schulneubau in Planung: Fast könnte man ein wenig neidisch werden auf Oberding. Die Gemeinde kann sich scheinbar alles leisten. Auch das: Von September an werden zwei Klassen der Realschule mithilfe topmoderner Technik unterrichtet.
Seit 2012 hat Oberding nicht nur eine Grund- und Mittelschule, sondern auch eine Realschule. Letztere wurde zunächst mit zwei fünften Klassen begonnen und seitdem sukzessive aufgestockt. Im kommenden Schuljahr wird es erstmals Achtklässler an der Oberdinger Realschule geben. Um die Schülerzahlen braucht sich Schulleiter Martin Heilmaier keine Sorgen machen: Im Schnitt kommen jedes Jahr 60 Kinder dazu: "Bei uns wird ja wie wild gebaut, natürlich vor allem von Familien."
Mit der Ausstattung der Schule ist Heilmaier "sehr zufrieden". Bald ist sein Haus mit der allerneuesten Technik ausgestattet. Zwei Klassenzimmer erhalten einen Touchmonitor als Schultafel, "also eine Art großes I-Pad". Der Monitor misst 84 Zoll und hat eine LED-Auflösung. Im Physikunterricht könne er zum Beispiel einen Versuch fotografieren, schwärmt Heilmaier, "das Bild auf den Touchscreen werfen und mit der Klasse gemeinsam beschriften". Das Ganze könne dann gleich ausgedruckt werden "als Arbeitsblatt für zu Hause". Mit der Internettechnik will es Heilmaier aber nicht übertreiben. Er setzt auf "einen Spagat zwischen der neuen Technik und Altbewährtem".
Da es nach den Sommerferien eine Jahrgangsstufe Acht gibt, steht auch ein neues Fach auf dem Lehrplan. "Erstmals wird in Oberding Chemie unterrichtet", berichtet Heilmaier. Auch für diese Neuerung ist die Realschule "bestens vorbereitet" und ausgestattet.
Grund-, Mittel- und Realschule sollen nach den Plänen der Gemeinde zu einem Schulzentrum verschmelzen. Ein Erweiterungsbau ist bereits geplant. Die bisherige, kleine Schulturnhalle reicht dafür nicht mehr aus, sagt Josef Steinkirchner, Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Oberding. Anfang 2016 wird es mit dem Bau einer Dreifachturnhalle losgehen. Der Gemeinderat hat den Vorentwurf jüngst diskutiert und sich einstimmig für ein Gebäude mit Pultdach entschieden. In einer der kommenden Sitzungen wird besprochen, ob eine Solaranlage auf dem Dach installiert werden soll.
Wie die Pläne für die neue Sporthalle zeigen, gibt es getrennte Eingänge für Zuschauer und Sportler. Während beim Sportlereingang eine Slackline eingezeichnet ist, schmückt den zweiten Eingang eine Kletterskulptur. Im Untergeschoss kommen Garderobe und Geräteräume, ein Gymnastik- und ein Kraftraum. Im Erdgeschoss ist neben der Halle ein Aufenthaltsbereich mit 150 Quadratmetern eingeplant. Über die Halle, "die ihresgleichen im Landkreis sucht", freut sich auch Hubert Merklein, Vorsitzender des TuS Oberding. Der Verein mit 870 Mitgliedern darf die Halle mitbenutzen.