Erding:Neuer Infopunkt an Erlöserkirche

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Drei Tafeln erinnern an die Geschichte der Vertreibung

Das Museum Erding eröffnet einen weiteren extramusealen Informationspunkt. Der erste entstand 2013 an der Moosinninger Straße und erinnert an das Kletthamer Reihengräberfeld. Ebenfalls auf einen archäologischen Sachverhalt beziehen sich sie Informationstafeln am Rande des Hügelgräberfelds nördlich von Eichenkofen direkt neben dem Radweg nach Berglern. Nunmehr geht es um die Heimatvertriebenen in Erding. Drei grafisch und textlich aufwendig gestaltete Tafeln an der Erlöserkirche in Klettham stellen dieses Kapitel deutscher und Erdinger Geschichte vor. Eröffnet wird der neue Informationspunkt am Freitag, 15. Mai, 14 Uhr.

Eine Tafel ist ausschließlich der heiligen Hedwig von Andechs gewidmet, die als Herzogin von Schlesien in der Nachkriegszeit zur Patronin aller Heimatvertriebenen wurde. Sie nimmt Bezug auf eine geschnitzte Figur der Heiligen, die in einem verglasten Bildstock aufgestellt ist. Udo Czauderna hat die Hedwigsfigur als Dauerleihgabe überlassen, ebenso den Bildstock. Geschaffen wurde diese Schnitzerei wie auch diejenige in der Kirche St. Vinzenz in Erding vom Schlesier Erich Jaekl.

Die zweite Tafel bietet einen kurzen Überblick anhand von Text, Bildern und Karten über die ehemaligen Heimatgebiete im deutschen Osten, im Sudetenland und in Südosteuropa. So werden zum Beispiel wichtige Städte, aber auch dortige Trachten vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt sind auch die Vorgänge um Flucht und Vertreibung.

Mit dem Neuanfang in Erding befasst sich Tafel drei. Breiten Raum nimmt hier das Flüchtlingslager Eichenkofen ein. Ansonsten wird gezeigt, wie sich die Erdinger Neubürger in das soziale, politische und wirtschaftliche Leben eingebracht haben. Viele von ihnen gründeten wieder Firmen in ihren angestammten Geschäftszweigen, andere waren in den erlernten Berufen zum Beispiel in Verwaltung und Justiz tätig. Besonders herausgehoben sind zudem jene Persönlichkeiten, die sich für die Belange der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen in den verschiedenen Landsmannschaften eingesetzt haben.

© SZ vom 12.05.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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