Erding:Mit dem Stern zur Kanzlerin

Erding: Felix Ebertseder, Lena Schauer, Andreas Beibl und Carolin Heilmeier (v.l.) aus Langenpreising dürfen zum Dreikönigsempfang nach Berlin.

Felix Ebertseder, Lena Schauer, Andreas Beibl und Carolin Heilmeier (v.l.) aus Langenpreising dürfen zum Dreikönigsempfang nach Berlin.

(Foto: Alexandra Maier)

Vier Kinder aus Langenpreising fahren zum Dreikönigsempfang nach Berlin

Von Alexandra Maier

Langenpreising - Dieser Tage sind in Städten und Gemeinden wieder Sternsinger unterwegs, gewandet als Heilige Drei Könige, mit ihrem Stern. Die meist jugendlichen Sternsinger sammeln Geld für Kinder in aller Welt, denen es nicht so gut geht. Heuer insbesondere für benachteiligte Kinder auf den Philippinen. Für vier Kinder aus Langenpreising ist dieser Sternsinger-Winter ein ganz besonderer: Sie dürfen zu Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Berlin fahren. Am 7. Januar findet im Kanzleramt der traditionelle Dreikönigsempfang mit Sternsingern aus allen 27 deutschen Bistümern statt.

Als der Brief mit der Zusage bei Brigitte Schauer eintraf, da konnte sie es gar nicht glauben: "Wir waren natürlich alle total aus dem Häuschen, vor allem unser Pfarrer hat sich riesig gefreut", sagt die Mutter, die in Langenpreising die Sternsingeraktion mitorganisiert. Ihre Tochter Lena ist eine der vier Glücklichen, die in ein paar Tagen Richtung Hauptstadt aufbrechen werden. Mit ihr fahren Andreas Beibl, Felix Ebertseder und Carolin Heilmeier.

Alle vier sind alte Hasen in Sachen Sternsingen. Schon zum vierten Mal machen sie heuer bei der Aktion mit, weil sie anderen Kindern helfen wollen und "weil das immer auch viel Gaudi ist", sagt Lena Schauer. Um das große Treffen im Kanzleramt haben sich die Langenpreisinger zum ersten Mal beworben. Umso schöner, dass es gleich geklappt hat, findet die 13-jährige Carolin Heilmeier. Anfangs habe sie es gar nicht fassen können: "Ich dachte die anderen ziehen mich auf." Ein Rätsel mussten die Sternsinger lösen, dann wurde aus allen richtigen Einsendungen eine Gruppe aus dem Erzbistum München und Freising ausgelost. "Für uns ist das eine Riesenehre", sagt Andreas Beibl. Aber auch eine große Aufgabe: Neue Lieder galt es zu lernen und der Terminkalender ist voll. "Aber wir haben einen Tag länger Ferien als alle anderen", freut sich Felix Ebertseder. Denn während ihre Klassenkameraden schon wieder Mathe und Englisch pauken, da geht für die vier der Empfang in Berlin erst los.

Damit die Kinder dort eine gute Figur machen, haben mehrere Mamas neue Gewänder genäht: schicke Samtmäntel mit weißen Untergewändern und farblich passenden Kränzen. Auch der Stern ist nagelneu und reisetauglich: Man kann ihn in drei Teile zerlegen. "Dann können wir ihn im Zug besser verstauen", sagt Andreas Beibl. Viel Zeit, Berlin zu besichtigen bleibt nicht. Der Zeitplan ist straff. Untergebracht sind die vier gemeinsam mit allen anderen Sternsingern in einem Jugendhotel. "Das ist sicher auch eine tolle Erfahrung", sagt Brigitte Schauer, die die vier begleiten wird. Mit dem Polizeibus geht es dann zum Kanzleramt. "Das ist so cool. Mit so einem wollte ich immer schon einmal fahren", sagt Felix Ebertseder.

Einmal der Kanzlerin gegenüberstehen, für Lena, Carolin, Andreas und Felix geht dieser Traum bald in Erfüllung. Drei Lieder werden alle Sternsinger gemeinsam singen, auf der großen Treppe im Kanzleramt, die die vier Langenpreisinger bisher nur aus dem Fernsehen kennen. Die Kanzlerin muss mitsingen, meint Andreas Beibl, "sonst kriegt sie keinen Sternsingersegen von uns." Dann darf jede Gruppe einzeln noch ganz nah ran. "Jeder darf der Kanzlerin die Hand schütteln und es wird ein Foto gemacht", Lena Schauer ist gespannt, wie der Tag verlaufen wird. Etwas aufgeregt sind die vier schon jetzt. Sie hoffen, dass Zeit bleibt, ein paar Worte mit Angela Merkel zu wechseln. Was sie dann sagen werden? "Das mach ich spontan", sagt Carolin Heilmeier.

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