Erding:Kurz vor dem Höhepunkt

Der Erdinger CSU-Ortsverband freut sich auf den Besuch des Ministerpräsidenten. Wenn Horst Seehofer am Montag kommt, wird ihn Max Gotz an viele Probleme erinnern

Von Antonia Steiger

Bruck: MP Horst Seehofer spricht im Bierzelt

Wenn Horst Seehofer am Montag in Erding spricht, möchte er gerne in ein so volles Bierzelt winken wie hier in Fürstenfeldbruck.

(Foto: Johannes Simon)

Wenige Tage vor der Landtagswahl bekommt die Erdinger CSU Unterstützung von höchster Stelle: Ministerpräsident Horst Seehofer spricht am Montag um 17.30 Uhr im Festzelt, das zu diesem Zweck nach dem Ende des Herbstfestes einen Tag länger stehen bleibt. "Das ist schon etwas besonderes", findet Max Gotz, Oberbürgermeister und Vorsitzender des Erdinger CSU-Ortsverbandes. Bisher sei jede Großveranstaltung mit einem Ministerpräsidenten ein Erfolg gewesen. Auch die mit Günther Beckstein, der 2008 in Erding die vielbeachteten Worte ausgesprochen hatte, dass man mit zwei Maß Bier schon noch mit dem Auto heimfahren könne. "Jeder hat das selbst in der Hand, was er daraus macht", sagt Gotz.

Seehofer ist in den Tagen vor der Landtagswahl im Stress, auch am Montag muss er anschließend noch nach Bad Reichenhall, weswegen in Erding pünktlich begonnen wird. Seine Begrüßung werde kurz und knapp ausfallen, verspricht Gotz. Er werde jedoch nicht darauf verzichten, "einen Impuls zu setzen", um die lokalen Themen voranzubringen: Das heißt, auch dieses Mal wird Seehofer zu hören bekommen, wie dringend erforderlich der Ausbau der Infrastruktur ist, wie groß die Erwartungen sind, dass der S-Bahn-Ringschluss endlich gebaut wird.

Der Ringschluss sei zuletzt "super vorangebracht" worden, sagt Gotz. Es gebe einen großen Konsens, dass eine moderne Infrastruktur zwingend erforderlich sei. Aus Sicht der Stadt Erding seien bis auf zwei Punkte die Rahmenbedingungen festgezurrt. Strittig seien nur noch die Bahnübergänge an der Haager und an der Bahnhofstraße. "Wenn wir weiter so geschlossen arbeiten, bekommen wir aber auch das noch hin."

Schon vor dem Festzelt wird Seehofer mit einem anderen Thema konfrontiert werden - der ablehnenden Haltung eines großen Teils der Bevölkerung zum Bau der dritten Startbahn. Die Polizei sieht diesem Zusammentreffen mit Gelassenheit entgegen. Wie Polizeiinspektionsleiter Anton Altmann sagte, kenne man die Startbahngegner als Protestierer mit Vernunft. "Wir haben keinen Anlass zu glauben, dass sie ihre Vorgehensweise geändert haben." Die Startbahngegner hätten ein berechtigtes Anliegen, findet Altmann. Sie bewegten sich stets "im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten". Die Polizei sei einsatzbereit, "aber wir befürchten keine Störung."

2500 Besucher hat der damalige Ministerpräsident Günther Beckstein in das Erdinger Festzelt gelockt, das schon zu Zeiten von Franz Josef Strauß einen Tag nach dem Herbstfest als Schauplatz für eine CSU-Großveranstaltung gedient hat. Zu Seehofers Besuch rechnet Gotz mit genau so viel Zuspruch wie für Beckstein. Und auch die Ebersberger CSU wird vermutlich mit ihren Spitzenkräften vertreten sein: mit dem CSU-Bundestagskandidaten Andreas Lenz und Christa Stewens, der Fraktionsvorsitzenden im Landtag.

Nicht ganz unbeteiligt an diesem Höhepunkt des CSU-Wahlkampfes ist Ulrike Scharf, die CSU-Landtagskandidatin, die als CSU-Präsidiumsmitglied mehrmals bei Seehofer angefragt hat, wie sie sagt. "Er kommt gerne nach Erding", sagt Scharf. Sie freue sich, dass der Termin in Seehofers Terminkalender passe. "Für uns ist das eine große Unterstützung."

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