Erding:Katzenseuche im Tierheim

Erding: Besonders junge Katzen sind anfällig für das Virus.

Besonders junge Katzen sind anfällig für das Virus.

(Foto: Renate Schmidt)

Derzeit herrscht Aufnahmestopp: Kranke Tiere sind unter Quarantäne

Im Tierheim in Kirchasch ist vergangene Woche die Katzenseuche ausgebrochen. Fünf Katzen haben sich mit dem hochansteckenden Virus infiziert, zwei davon sind bereits verstorben, teilt Marlene Meier, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Erding, mit. Die Inkubationszeit des Virus beträgt zwei bis zehn Tage, danach leiden die Tiere an Apathie, Durchfall, Erbrechen und hohem Fieber. Vor allem für junge Katzen verläuft die Erkrankung häufig tödlich, nahezu zwei Drittel aller infizierten Jungkatzen sterben daran.

Für Menschen nicht gefährlich

Die Ansteckung erfolgt über Körperflüssigkeiten, aber auch durch indirekten Kontakt mit Transportboxen oder Futterschüsseln. "Auch der Mensch kann das Virus übertragen, wenn er zum Beispiel erst die eine Katze und dann die andere berührt", so Meier. Für den Menschen ist das Virus zwar nicht gefährlich, doch zur Sicherheit der Katzen ist Hygiene im Tierheim in Kirchasch das oberste Gebot. "Natürlich haben wir nach der Diagnose den betroffenen Bereich sofort abgeriegelt und entsprechend desinfiziert, die kranken Tiere stehen unter Quarantäne," so Meier.

Trotzdem wurde die Aufnahme von Katzen im Tierheim gestoppt, "nur zur Sicherheit". Man wolle keine weiteren Ansteckungen riskieren, die rund 50 Katzen, die aktuell im Tierheim untergebracht sind, würden entsprechend versorgt. Katzenbesitzer müssen sich jedoch nicht sorgen: Sobald eine Katze neun Wochen alt ist, kann sie gegen die Seuche geimpft werden. Diese Grundimpfung muss regelmäßig aufgefrischt werden, im Idealfall jedes Jahr. "Mit diesem Impfschutz ist es beinahe unmöglich, dass eine Katze an der Seuche erkrankt", so Meier.

Anfällige Jungkatzen

Sie hofft, dass Katzenhalter vor allem ihre Jungkatzen impfen, da sie sonst sehr anfällig für das Virus wären. "Das Immunsystem ist bei Jungtieren generell schwächer. Dazu kommt, dass in den Sommermonaten die trächtigen Weibchen ihre Jungen werfen und eine einzige infizierte Katze einen ganzen Wurf dahinraffen kann", so Meier. Das Tierheim in Kirchasch stellt sich jedenfalls auf turbulente Wochen ein. Nicht nur wegen der Seuche: Auch mit dem Platz wird es knapp, immer wieder riefen Leute im Tierheim an, die irgendwo junge Katzen entdeckten und sie abgeben wollen, so Meier. "Wir haben für solche Fälle eigentlich eine Warteliste. Aber da steht gerade alles still, zumindest so lange, bis es Entwarnung wegen des Virus gibt".

Erfahrungsgemäß wird der Andrang aber noch mal steigen, wenn die Sommerferien beginnen und viele Landkreisbürger in den Urlaub fahren. Oftmals werden Katzen dann auch ausgesetzt, wenn sich niemand findet, der sie in der Urlaubszeit betreut.

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