Erding:Intensive Verkehrskontrollen

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Die Polizei reagiert mit einer groß angelegten Aktionswoche auf den starken Anstieg der durch Tempoverstöße und Alkohol verursachten Unfälle. Von Montag an wird verstärkt geblitzt

Von Florian Tempel

Es passieren wieder mehr Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit und wegen Alkohol am Steuer, Deswegen kontrolliert die Polizei im Landkreis Erding verstärkt die Autofahrer (Foto: oh)

Die Zahl der durch zu hohes Tempo oder Alkohol verursachten Verkehrsunfälle im Landkreis Erding ist in den ersten fünf Monaten dieses Jahres erheblich gestiegen. Eine vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord vorgenommene Auswertung der Unfallstatistik belegt, dass alkoholbedingte Unfälle von Januar bis Ende Mai um 17 Prozent und Geschwindigkeitsunfälle um 15 Prozent zugenommen haben. Ähnlich hohe Zahlen liegen auch für die Nachbarlandkreise Ebersberg und Freising vor. Der Anstieg ist um so besorgniserregender, da schon im Jahr 2012 die Unfälle, bei denen Alkohol und Raserei im Spiel war, deutlich zugenommen hatten. Die Polizei reagiert nun mit einer groß angelegte Verkehrssicherheitsaktion.

Vom kommenden Montag an werden Beamte der Polizeiinspektionen Erding und Dorfen mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Dachau acht Tage lang verstärkt Tempomessungen und Verkehrskontrollen im Landkreis Erding und den Nachbarlandkreisen Ebersberg und Freising vornehmen. Der Sprecher des Polizeipräsidiums in Ingolstadt, Hans-Peter Kammerer, betont dabei, dass der vom Innenministerium genehmigte Einsatz der Bereitschaftspolizei eine Besonderheit sei. "Da braucht man schon gute Argumenten, wenn man die Bereitschaftspolizei anfordert." Die starke Zunahme der Unfälle in der Region ist ein solches Argument.

Der intensivste Zeitraum der Kontrollen in der Aktionswoche beginnt am kommenden Donnerstag um 6 Uhr morgens. Dann ist die Polizei in ganz Bayern bei einem 24-stündigen Blitzmarathon rund um die Uhr Temposündern auf der Spur. Gleich anschließend, vom 11. bis zum 17. Oktober, werden ebenfalls bayernweit gezielt auf Landstraßen Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen.

Im Bereich der Polizeiinspektion Erding gibt es vier Straßen, auf denen häufig zu schnell gefahren wird und die besonders unfallträchtig sind. Allen voran die Flughafentangente Ost, auf der der Verkehr in der Aktionswoche deshalb unter besonderer Beobachtung stehen wird, sagt der stellvertretende Dienststellenleiter Bodo Urban. Die drei weiteren Straßen, die verstärkt im Fokus der Polizei genommen werden, sind die Staatsstraßen zwischen Erding und Dorfen, Erding und Berglern sowie Erding und Finsing.

Im östlichen Landkreis ist die Polizeiinspektion Dorfen zuständig. Der stellvertretende Dienststellenleiter Armin Weinberger sagt, man werde die anstehenden Tempomessungen und Verkehrskontrollen flächendeckend ausführen und nicht nur auf die Hauptverkehrsadern beschränken. "Es gibt bei uns keine speziellen Unfallschwerpunkte." Auch und gerade die untergeordneten Landstraßen mit weniger Verkehrsbelastung verleiteten Auto- und Motorradfahrer dazu, zu viel Gas zu geben. Da die meisten kleineren Straßen im östlichen Landkreis kurvig sind und auf und ab gehen, seien geschwindigkeitsbedingte Unfälle hier nicht selten sogar besonders schwerwiegend.

Bei den Tempokontrolle sollen verstärkt Lasermessegräte zum Einsatz kommen und ertappte Raser wenige hundert Meter nach der Messstellen angehalten werden. "Es bringt am meisten, wenn der Verkehrsteilnehmer gleich mit dem Verstoß konfrontiert wird", sagt Weinberger. Außer auf Tempoverstößen wird die Polizei auch ein Augenmerk auf die Gurtpflicht, die korrekte Sicherung von Kindern und das Verbot, während der Fahrt mit einem Handy zu telefonieren, legen.

© SZ vom 05.10.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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