Erding:Idealer Standort fürs Gewerbe

An der Autobahntrasse bei Dorfen beginnt die Erschließung eines Gebiets, mit dem verschiedene Immobilienunternehmer Pläne in der Dimension von Erding-West haben

Von Florian Tempel

Vor fünf Jahren wurden die Pläne für ein Gewerbegebiet direkt neben der Dorfener Ausfahrt der geplanten Autobahn A 94 und der Bundesstraße B 15 erstmals öffentlich vorgestellt. Am kommenden Dienstag findet nun der offizielle Spatenstich statt.

Welche Betriebe und Händler sich auf dem rund 50 000 Quadratmeter großen Areal "Dorfen Südwest" ansiedeln werden, wollte der Dorfener Immobilienunternehmer Georg Scharl, der das Gewerbegebiet zusammen mit dem Sankt Wolfganger Investor Manfred Singer entwickelt, noch nicht sagen. Denkbar sei "alles, was in einem Gewerbegebiet möglich ist". Es gebe viel mehr Interessenten, "als wir jetzt da unterbringen können".

Für Scharl ist deshalb eines klar: Das Gewerbegebiet ist nur "der erste Schritt". Neben der Autobahnausfahrt sei mit insgesamt rund 200 000 Quadratmetern - so groß ist ungefähr das Gewerbegebiet Erding West - Platz für noch weitaus mehr.

"Potenzial ist da", sagt der Bürgermeister

Tatsächlich ist entlang der Autobahntrasse so viel Grund im Flächennutzungsplan der Stadt für mögliche Gewerbegebiete ausgewiesen. Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) sagte, "was sich auf der Ostseite bis zum Betrieb Hawe entwickelt, ist abzuwarten". Auf alle Fälle sei "Potenzial da", denn "ich gehe davon aus, dass der Standort Dorfen mit dem nun gesicherten Autobahnbau an Attraktivität gewinnt".

Der Spatenstich am kommenden Dienstag ist nur ein symbolischer Akt. Die Vorarbeiten für das Gewerbegebiet haben bereits begonnen. Bis zum Jahresende soll die Erschließung des Gebiets mit dem Bau eines Kreisverkehrs realisiert sein. Der Kreisverkehr ist als Verknüpfungspunkt der Bundesstraße und der geplanten Autobahnausfahrt sowieso nötig.

Der Bund hat unter Beteiligung des Straßenbauamts und der Autobahndirektion Südbayern mit der Stadt Dorfen einen Vertrag für den Bau des Kreisverkehrs geschlossen. Scharl und Singer zahlen einen ungenannten Anteil der Baukosten, da der Kreisverkehr zugleich ihr Gewerbegebiet erschließt. Neben dem Kreisel werden auch die Erschließungsmaßnahmen für das Gewerbegebiet stattfinden. Im kommenden Frühjahr sollen die ersten Gebäude errichtet werden.

Für Scharl ist die Lage am Schnittpunkt der B 15 und der geplanten A 94 "ein perfekter Standort" für eigentlich alles. So zum Beispiel für einen Baumarkt. Ein solcher kann, wegen Auflagen der Regierung von Oberbayern, jedoch erst kommen, wenn andere Betriebe im Gewerbegebiet eröffnet haben. Scharl stört das nicht, denn ein Baumarkt funktioniere eh nur dort, wo noch andere Geschäfte seien.

Einen Autohof kann sich Scharl dort gut vorstellen

"Ein Baumarkt braucht ein bisschen Lebensmittel, ein paar Hemden und Schuhe" um sich herum, "die Sortimente müssen zueinander passen". Neben einem Baumarkt - "wir haben zwei namhafte Interessenten" - und Einzelhandel sei der Standort auch in anderer Hinsicht "ideal".

Scharl bestätigte, dass er sich dort einen sogenannten Autohof, wie es ihn neben vielen Autobahnausfahrten gibt, sehr gut vorstellen könne. Zu einem Autohof gehört auf jeden Fall eine große Tankstelle - eine Branche, in der sich Scharls Partner Singer bestens auskennt.

Singer besitzt bereits 17 selbst betriebene oder verpachtete Tankstellen. Dazu gehören dann auch Schnellrestaurants und "vielleicht ein Boardinghaus oder Hotel", sagte Scharl. Für einen Autohof spricht, dass auf den etwa 50 Kilometern A 94 bis München keine Autobahnraststätte vorhanden oder geplant ist.

Doch für Scharl wäre an der Dorfener Autobahnausfahrt noch mehr drin. Auch für eine großes Möbelhaus sei das ein idealer Platz. "Das wäre der perfekte Standort für den Ikea, der jetzt nicht nach Feldkirchen kommt." Bei allen Ansiedlungen habe aber der Dorfener Stadtrat ein entscheidendes Wort mitzureden, versichert Scharl.

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