Nockherberg-Schauspielerin Angela Ascher:"Ich habe Frau Aigner noch nie live gesehen"

Es ist eine Premiere: Schauspielerin Angela Ascher derbleckt auf dem Nockherberg die Bundesverbraucherschutzministerin.

Ines Alwardt

Singspiel beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg, 2011

2011 begeisterte Angela Ascher als Staatsministerin Haderthauer, hier neben Wolfgang Krebs als Stoiber. Sie überzeugte nicht nur mit Gestik und Mimik - auch optisch war die Ähnlichkeit groß

(Foto: Stephan Rumpf)

Zum ersten Mal parodiert die Dorfener Schauspielerin Angela Ascher an diesem Mittwoch auf dem Nockherberg Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner. In den zwei Jahren zuvor stand sie als Familienministerin Christine Haderthauer auf der Bühne. Mit der SZ sprach Ascher über das Wesen der Ilse Aigner, falsche Zähne - und über die Freude, Politiker zu veralbern.

SZ: Frau Ascher, hatten Sie keine Lust mehr auf die Rolle als bayerische Familienministerin oder warum mimen Sie jetzt Ilse Aigner?

Angela Ascher:Doch, ich habe die Rolle gerne gespielt und war auch sehr traurig, als ich gehört habe, dass es in diesem Jahr nichts wird. Vor allem hatte ich Angst, gar nicht beim Nockherberg dabei zu sein.

Wie kam es zu Ihrem Rollenwechsel?

Im Herbst haben wir zusammen mit unserem neuen Regisseur Marcus Rosenmüller überlegt, wen wir wie besetzen. Natürlich sind Leute wie Ministerpräsident Seehofer feste Rollen, die immer dabei sein müssen. Weil wir in d er Gruppe aber im Moment relativ wenige Schauspieler sind, kommt es bei der Auswahl der Figuren darauf an, was diese Person in dem Jahr so liefert. Es ist eine Frage der Relevanz.

Was hat Ilse Aigner, was Christine Haderthauer nicht hat?

Die beiden sind sehr unterschiedlich. Die eine ist eine sehr lebhafte Frau und die andere hat ein viel ausbalancierteres ruhigeres Wesen. Das war am Anfang eine große Herausforderung für mich. Aber es geht nicht darum, die Figur eins zu eins darzustellen, es gibt auch sehr viele Brüche in der Rolle.

Wie haben Sie sich auf die Verbraucherschutzministerin vorbereitet?

Ich habe mir viele Videos im Internet angeschaut. Frau Aigner war ja gerade in letzter Zeit auch viel im Fernsehen zu sehen wegen der ganzen Lebensmittelskandale. Und ich habe mich völlig in die Hände der Regie von Markus Rosenmüller gegeben.

Tragen Sie in diesem Jahr wieder ein falsches Gebiss?

Nein, die Zähne habe ich nicht mehr drin. Dafür habe ich aber zum Beispiel zwölf Zentimeter hohe Schuhe an. Frau Aigner ist ja wesentlich größer als ich. Ich habe lange geübt, damit zu laufen. Die haben zwar einen Keilabsatz, aber man muss das schon können. Vor allem, weil ich heute Abend auch tanzen werde.

Den Zwiefachen?

Ich darf nicht viel verraten. Aber ich habe eine tolle bayerische Ballade und werde auch singen.

Ilse Aigner hat angekündigt, dass sie heute Abend im Publikum sitzt. Macht Sie das nervös?

Nein, ich finde es immer ganz besonders, wenn die Person selbst kommt und man ihre Reaktionen sieht. Dann fragt man sich: Was denkt die jetzt hinter ihrem Gesichtsausdruck? Außerdem bin ich immer so gespannt, wie diejenige dann wirklich ist, die ich auf der Bühne darstelle. Ich habe Frau Aigner ja noch nie live gesehen, nur im Fernsehen. Deswegen freue ich mich jetzt sehr, sie zu treffen.

Christine Haderthauer haben Sie mehrmals getroffen. War die nicht sauer auf Sie?

Ach nein, die konnte sehr gut einstecken. Wir haben uns immer gut verstanden.

Wissen Sie schon, was Sie zu Ilse Aigner sagen, wenn Sie ihr nach der Vorstellung die Hand schütteln?

Nein, darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken. Das lasse ich auf mich zukommen. Und wenn die Vorstellung gut gelaufen ist, ist danach sowieso alles schön.

Interview: Ines Alwardt

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