Erding:Gut aufgestellt

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Trotz schwieriger Bedingungen verbucht die Sparkasse Erding-Dorfen das Jahr 2012 als zufriedenstellend. Das Einlagengeschäft wächst, daher kann das Geldinstitut auch mehr Kredite ausgeben

Antonia Steiger

Trotz eines hohen finanziellen Aufwands vor allem für die Sanierung der Filiale am Schrannenplatz hat die Sparkasse Erding-Dorfen  2012 ihren Bilanzgewinn von 2,5 im Jahr 2011 auf 2,66 Milliarden Euro erhöhen können. (Foto: Bauersachs)

Die Sparkasse Erding-Dorfen befindet sich auf einem erfolgreichen Weg: Bei der Bilanzpressekonferenz sagte der Vorstandsvorsitzende Joachim Sommer, das von Schuldenkrise und den unsicheren Finanzmärkten geprägte Jahr 2012 sei "mehr als zufriedenstellend", aber auch sehr arbeitsreich gewesen. In vielen Bereichen haben sich die Geschäfte der Sparkasse positiv entwickelt, das belegten Sommers Zahlen: Sowohl bei den Einlagen als auch bei den Krediten liegen die Zahlen für 2012 über denen des Vorjahres. In den schwierigen Zeiten muss aber auch die Sparkasse genau kalkulieren: Die 600 Millionen Euro, die sie am Kapitalmarkt anlegt, bringen weniger Zinsen als noch vor Jahren. Diese Entwicklung wird auch noch anhalten, vermutet der Vorstand.

Durchwegs positive Daten präsentierte die Sparkasse Erding-Dorfen aus dem Jahresabschluss 2012. So ist die Bilanzsumme um 4,7 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro gestiegen und der Bilanzgewinn um mehr als sechs Prozent auf 2,66 Millionen Euro. Für knapp mehr als eine Milliarde Euro hat die Sparkasse Kredite ausgegeben (Vorjahr: 988 Millionen), 1,36 Milliarden Euro (1,31) betrug die Summe der Einlagen. Diesen Erfolg begründet Sommer so: Zum einen agiert die Sparkasse Erding-Dorfen in einer wirtschaftlich überdurchschnittlich prosperierenden Region, zum anderen trage auch die Zufriedenheit der Kunden zum Erfolg bei. "Die Kunden sind verunsichert wegen der Zinsentwicklung und der Lage an den Finanzmärkten", sagte Sommer. Sie vertrauten der Sparkasse jedoch, "deshalb haben wir so gute Zahlen".

Handlungsbedarf sieht die Sparkasse dennoch: Neuerdings würden sich auch andere Geldinstitute "in Demut üben", sagte Vorstandsmitglied Ulrich Sengle, und sich ebenfalls um die Realwirtschaft kümmern. "Wir haben das schon immer getan", sagte Sengle. Er rechnet mit einer härteren Konkurrenz durch Mitbewerber. Sowohl im Kreditgeschäft als auch im Kundengeschäftsvolumen erwartet Sengle für 2013 trotzdem ein moderates Wachstum. Diese positive Entwicklung in den Beständen werde aber wohl von einem rückläufigen Betriebsergebnis begleitet. Grund seien die sinkende Zinsspanne und der hohe Kostendruck. "Die niedrigen Zinsen machen auch uns zu schaffen", erklärte Sommer. Was von den Einlagen nach den Kreditvergaben übrig bleibe, lege die Sparkasse am Kapitalmarkt an - etwa 600 Millionen Euro. "Und dort treffen uns die niedrigen Zinsen wie jeden anderen Kunden auch." Die Zinsüberschüsse gingen nach unten, sie seien aber die "wesentliche Basis unsers Ertrags". Über das zurückliegende schwierigen Jahr sagte Sommer: "Wir haben das Beste daraus gemacht." Die Sparkasse Erding-Dorfen könne auch im Vergleich mit anderen bayerischen Sparkassen mit überdurchschnittlichen Zahlen brillieren.

Zukunftsweisend war aus Sicht der Sparkasse nicht nur die Sanierung der Filiale am Schrannenplatz, wie Vorstandsmitglied Mischa Schubert sagte. Auch das Online-Banking wurde ausgeweitet. Laut Schubert nutzen bereits 67 Prozent der Firmenkunden diese Möglichkeiten, bei den Privatkunden seien es 37 Prozent, "Wir haben ein gutes System und gute Angebote", findet Schubert. Online-Banking sei heute nicht mehr wegzudenken und wachse ständig weiter. Ausgebaut hat die Sparkasse Erding-Dorfen auch die Vermögensberatung mit der Gründung eines Privat Bankings, weil die Vermögensberatung sich bei weitem komplexer gestalte als noch vor ein paar Jahren, wie Sommer sagte. Sengle fügte an, die Sparkasse sei gefordert, den Kunden zu zeigen, wie sie ihr Vermögen strukturieren könnten, um einen Vermögensverzehr aufgrund der Inflation zu bremsen.

431 Mitarbeiter hatte die Sparkasse Erding-Dorfen im Jahr 2012, nur vier weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl d er Auszubildenden ist von 35 auf 42 gewachsen - eine Steigerung um 20 Prozent. Dass die Sparkasse einer der größten Sponsoren der Region ist, ist bekannt. Laut Sommer hat sie im vergangenen Jahr 527 000 Euro ausgeschüttet hauptsächlich für Soziales, Sport, Kultur und Bildung. Auch diese Zahl liegt über der des Vorjahres: 2011 waren es 503 000 Euro.

© SZ vom 20.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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