Erding:Grüne scheitern mit Antrag

Kreistag lehnt Beratung für nicht-heterosexuelle Jugendliche ab

Die Grünen und die SPD sind im Kreistag mit ihrem Antrag gescheitert, im Landkreis Erding eine Beratungsstelle für schwule, lesbische, bi-, trans- und intersexueller (LSBTI) Jugendliche zu schaffen. Bei den Haushaltsberatungen lehnte dies die Mehrheit ab. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) und der CSU-Fraktionssprecher Thomas Bauer vertraten die Meinung, dass eine solche Beratungsstelle gar nicht notwendig sei und führten als Beleg dafür an, dass bei der Gesundheitsberatungsstelle in diesem Jahr nur zwei junge Menschen wegen sexueller Fragen vorgesprochen hätten. Christoph Sticha (Grüne) erschien diese Bilanz ein Grund mehr, eine halbtags besetzte Beratungsstelle einzuführen, da das Angebot am Gesundheitsamt offenbar nicht bekannt sei.

Er berief sich auf Statistiken und sagte, dass bis zu 2200 junge Menschen im Landkreis nicht heterosexuell seien. 90 Prozent von Schwulen und Lesben würden regelmäßig diskriminiert und gemobbt. Ihnen müsse man ein Beratungsangebot machen und eine Stelle schaffen, die auch Öffentlichkeitsarbeit mache. "Die Jugendlichen müssen leicht an Hilfe herankommen", sagte Sticha. Und gerade auf dem Land sei Homophobie weit verbreitet. Bayerstorfer erwiderte ihm, dass nicht alle nicht-heterosexuellen Jugendlichen Beratung benötigten. Wer Interesse habe, müsse sich informieren. Schließlich lehnte der Kreistag den Antrag mit 39 zu 17 Stimmen ab.

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