Erding:Grüne lehnen Fixbetrag ab

"Geiz ist geil" dürfe nicht das Motto bei Frauenhausfinanzierung sein

Auf die Ankündigung des CSU-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Thomas Bauer, dass der Landkreis die Aufwendung für das Frauenhaus Erding künftig deckeln werde, haben die Grünen mit einer scharfen Replik reagiert. In einer Presseerklärung schreibt Fraktionssprecherin Helga Stieglmeier: "Geiz ist geil - das ist nun offensichtlich das Motto der CSU bei der Finanzierung des Frauenhauses." Bauer hatte der SZ gesagt, dass man bei der Suche nach dem neuen Träger des Frauenhauses bereits in der Ausschreibung einen bestimmten Fixbetrag festlegen werde. Auch der zum 1. März 2018 gekündigte Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) München, der das Erdinger Frauenhaus seit seiner Gründung vor 25 Jahren betreibt, kann sich erneut bewerben. Da Landrat Martin Bayerstorfer dem SkF jedoch wegen angeblich zu hoher Kosten gekündigt hat, muss man davon ausgehen, dass der von der CSU gewünschte Fixbetrag so niedrig angesetzt wird, dass ein Weiterbetrieb durch den SkF ausscheiden wird. Stieglmeier kritisiert: "Herrn Bauer interessieren bei seiner Aussage keine Inhalte - nur der Preis muss stimmen." Ein Frauenhaus sei aber Daseinsvorsorge, "der Landkreis zahlt demnach für die Leistung, die der Träger das Frauenhauses erbringt". Und da die Aufgaben und Anforderungen in einem Frauenhaus vielfältig und umfangreich seien, "interessiert uns schon, welche Leistungen hinter einem bestimmten Preis stecken. Davon ist nämlich die Qualität abhängig". Die Grünen würden bei ihrer Entscheidung "sehr genau auf die Qualität und die Leistungen schauen und einer pauschalen Deckelung nicht zustimmen".

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