Erding:Gemeinsam für vier Streifen

Erding: Ein Auto nach dem anderen, so rollt der Verkehr auf der Flughafentangente Ost Richtung Flughafen. Überholen ist auf vielen Abschnitten verboten.

Ein Auto nach dem anderen, so rollt der Verkehr auf der Flughafentangente Ost Richtung Flughafen. Überholen ist auf vielen Abschnitten verboten.

(Foto: Renate Schmidt)

Erdings OB Max Gotz und CSU-Sprecher Jakob Mittermeier bleiben bei ihrer Forderung nach einem weitergehenden Ausbau der Flughafentangente Ost. Umweltministerin Ulrike Scharf soll helfen

Von Regina Bluhme, Erding

Beim Ausbau der Flughafentangente Ost (FTO) zwischen den Anschlussstellen Erding Nord und Erding Süd prallen weiterhin die Meinungen aufeinander. das hat sich auch bei einer Infoveranstaltung in Niederding gezeigt: Während das Staatliche Bauamt die vorgesehenen drei Bahnen verteidigte, plädierte Erdings CSU-Fraktionschef Jakob Mittermeier erneut für eine zusätzliche Spur. Mittermeier hofft nun, in einer " konzertierten Aktion" eine Planungsänderung zu erreichen. Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) ließ am Montag keinen Zweifel daran, dass er einen vierstreifigen Ausbau auch auf diesem Abschnitt für nötig hält. Weiter nördlich ist ein vierstreifiger Ausbau geplant.

Seit Jahren laufen die Planungen für einen Ausbau der Staatsstraße 2580, der Flughafentangente Ost. Aktuell geht es um das Stück zwischen Erding Nord, auf Höhe der Zufahrt zum Erdinger Weißbräu, und Erding Süd, auf Höhe der B388 bei Werndlfing. Auf 3,8 Kilometern Länge soll die Fahrbahn Überholstreifen erhalten. Die Planfeststellungsunterlagen liegen gerade in den Gemeinden aus. "Jetzt können noch Einwendungen erhoben werden", betonte Robert Braun vom Staatlichen Bauamt Freising vor den knapp 50 Besuchern. "Im Idealfall" werde 2017 Baurecht erreicht.

Kaum war der Infoteil zu Ende, da sprach ein Zuhörer auch schon den vierspurigen Ausbau an. "Unsere Untersuchungen zeigten, dass drei Spuren von den Prognosen her reichen", erklärte Braun. "Wir lassen uns jetzt mal von den Einwendungen überraschen", fügte er hinzu. Dann müsse man die Abwägungen der Regierung von Oberbayern abwarten. Eventuell könnten die Pläne auch abgeändert werden, "aber das kann ich mir im Moment nicht vorstellen." Braun blieb dabei: "Drei Bahnen sind ausreichend."

Das sah Gotz anders. Er verwies darauf, dass die Entscheidung für die drei Spuren mehrere Jahre zurückliege. "Wir dürfen aber nicht die Augen verschließen vor der Realität", so Gotz. Und die sehe im Landkreis Erding so aus: "Noch mehr Siedlungsdruck und somit noch mehr Verkehrsaufkommen." Vier Spuren wären auf jeden Fall die bessere Lösung.

"Wir werden die Wege noch ausloten", kündigte Jakob Mittermeier an. "Erzwingen werden wir nichts können", sagte er auf Nachfrage der SZ. Einer möglichen Klage erteilte er eine Absage, "da haben wir keine Chance". Wie Mittermeier betonte, setzt er vielmehr auf eine Stellungnahme der Stadtverwaltung. Ebenso hofft er auf Unterstützung seiner Parteikollegen, Landrat Martin Bayerstorfer und Landtagsabgeordnete und Umweltministerin Ulrike Scharf. Mittermeier ist überzeugt: Für "die befahrenste Staatsstraße Bayerns" werden vier Streifen benötigt. Über die Aussagekraft von Prognosen könne man sich streiten, räumte Braun ein. Allerdings könne man "aus der Vergangenheit nicht linear in die Zukunft prognostizieren." Es sei nicht gesagt, "dass das Riesenwachstum in den nächsten 30 Jahren anhält."

Ein weiterer Zuhörer betonte: "Die Zunahme des Autoverkehrs ist nicht gottgegeben, es muss nicht endlos so weitergehen." Schon aufgrund des "enormen Flächenverbrauchs" halte er den dreispurigen Ausbau für ausreichend. Wichtig sei auch, "dass Ausgleichsflächen geschaffen werden."

Robert Braun erklärte, das Staatliche Bauamt sei durchaus "dankbar" für Einwendungen. Zwei Themen, die die Planer in dem Verfahren beschäftigen werden, stehen seit dem Infoabend fest: Zum einen kritisierte ein Landwirt die Größe der Kompensationsflächen. Zum anderen äußerte ein Zuhörer Bedenkenwegen des neuen Bewässerungssystems entlang der Fahrbahn. Er befürchtet auf Höhe Schlotgraben ein Hochwasserproblem. Der Oberdinger Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) kündigte an, er werde sich mit den beiden Kritikern zusammensetzen und ein entsprechendes Schreiben an die Regierung von Oberbayern verfassen.

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