Erding:Gedanken für die Zukunft

Schüler entwickeln Modelle für Kunst im öffentlichen Raum

Erding - Der Künstler Robert Kessler sagte kürzlich: Der Sinn eines Kunstwerks im Stadtraum sei es weniger, zu gefallen, sondern die Menschen zusammenzubringen und zur Diskussion anzuregen. Das hat Kessler geschafft: Sein Kunstwerk "Jetzt", das in einem Bogen die Haager Straße überspannt, gefällt nicht jedem - aber die Menschen diskutieren. Und auch mit den drei wasserspeienden Männern an der Münchner Straße oder natürlich dem Tor I von Harry Seeholzer am Kreisel im Gewerbegebiet West ist es nicht anders: Es gefällt einem oder es gefällt einem nicht, aber darüber geredet wird auf jeden Fall.

Jetzt beteiligen sich auch Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums an der Diskussion. Im Rahmen eines P-Seminars Kunst haben neun Schülerinnen und Schüler selbst Modelle von Kunstwerken entwickelt, die so durchaus auch in Erding stehen könnten: Im Stadtpark, in der Altstadt, oder vor dem Landratsamt.

Diese vollkommen unterschiedlichen Modelle sind jetzt in einer kleinen Ausstellung kostenlos im Museum Erding zu sehen. Die Schülerinnen und Schüler haben sich Gedanken gemacht: Laureen von Au etwa präsentiert eine überdimensionale Erdkugel, die von zwei Händen gehalten wird, erschaffen. Sie will damit symbolisieren, dass die Zukunft unserer Welt in unseren Händen liegt. Weniger gedankenschwer ist das 3D-Wappen von Lukas Feckl: Er hat die Erdinger Pflugschar, ein Weizenbündel und den Schönen Turm hintereinander transparent angeordnet und schafft so eine Abwandlung des Erdinger Wappens.

Auch wenn man sich nicht jedes Modell im Erdinger Stadtraum vorstellen kann, die Ausstellung gibt doch interessante Anstöße darüber nachzudenken, wo Erding welche Kunst noch vertragen kann. Die Resonanz auf die Ausstellung lässt vermuten, dass viel Interesse besteht: 70 Besucher sind zur Vernissage vergangene Woche ins Museum gekommen, das Foyer war voll. Wer weiß, vielleicht wird eines Tages sogar eines der Kunstwerke realisiert; wie es heißt, sei auch Stadtbaumeister Sebastian Henrich unter den Gästen gewesen.

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