Erding:Für eine völlige Gleichstellung

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Grüne Jugend Erding engagiert sich gegen Homophobie

Eine Gesellschaft, "in der alle Menschen friedlich und respektvoll miteinander umgehen", das ist das Ziel der Grünen Jugend im Landkreis Erding. Zum internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie am 17. Mai drängt die Grüne Jugend mit einer Aktion an die Öffentlichkeit. Einen Tag vor diesem Tag, am Samstag, 16. Mai, lädt sie zu einer Aktion am Schrannenplatz für die völlige Gleichstellung homosexueller Menschen ein. Man wolle auf Missstände aufmerksam machen, die von CDU/CSU und SPD "weiterhin nicht angegangen werden", schreibt dazu Christoph Sticha, Kreisrat der Grünen und Sprecher der Grünen Jugend. Von 11 Uhr an wird der Grünen-Nachwuchs daher am 16. Mai zu dem Thema informieren. Jeder Bürger erhält die Möglichkeit, unter dem Motto "Sag Ja!" ein Fotostatement für die Eheöffnung abzugeben.

Solange sich homosexuelle Menschen für etwas rechtfertigen müssten, was für heterosexuelle ganz normal sei, sei man noch nicht am Ziel, schreibt Sticha. Ziel sei die Akzeptanz eines jeden Menschen unabhängig von seiner sexuellen Orientierung. Der Staat müsse Vorreiter sein und ein Beispiel gelebter Akzeptanz bieten. Zwar könnten seit knapp 14 Jahren gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland eine Lebenspartnerschaft einzugehen. Die eingetragene Lebenspartnerschaft sei aber noch immer nicht gesetzlich mit der Ehe gleichgestellt, schreibt Sticha. Etwa 150 Regelungen in 54 Gesetzen unterscheiden demnach in ihren Rechtsfolgen zwischen Ehe und Lebenspartnerschaft: beim Adoptionsrecht, bei der Übernahme eines Hofes durch den Lebenspartner, beim Sprengstoffgesetz, Infektionsschutzgesetz, Bundesvertriebenengesetz, Strafrecht und bei der gesetzliche Renten- und Unfallversicherung. Auch im gesellschaftlichen Alltag seien homosexuelle Menschen weit von völliger Akzeptanz entfernt, findet Sticha. Er nennt als Beleg den Begriff "Schwuchtel" als weit verbreitete Beleidigungen unter Kindern und Jugendlichen. Hinzu komme der Zulauf rechter Parteien, die mit rechtspopulistischen, homophoben Parolen ihr Klientel mobilisierten.

© SZ vom 09.05.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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