Erding:Fliegerhorst im Visier

CSU-Kreistagsfraktion bereitet Feuerwehrservicezentrum und Ausbildungsstätte auf Standortdiskussion vor

Von Thomas Daller, Erding

Das Feuerwehrhaus in der Lebzelter Straße in Erding ist mittlerweile sanierungsbedürftig und zu klein geworden. Die CSU-Kreistagsfraktion geht davon aus, dass der Stadtrat von Erding in naher Zukunft im Hinblick auf die Konversionsflächen am Fliegerhorst über die Standortfrage diskutieren wird. Daher prescht CSU-Kreistagsfraktionssprecher Thomas Bauer nun schon einmal vor: Bei dieser Standortfrage sollen auch das Feuerwehrservicezentrum und die Ausbildungsstätte der Feuerwehren des Landkreises mit umgesiedelt werden, die sich ebenfalls in den Räumen in der Lebzelter Straße befinden. Der Landkreis, so der CSU-Antrag, soll für den Haushalt 2016 Mittel für die Entwicklung des Feuerwehrservicezentrums und der Ausbildungsstätte einstellen. Eine Summe wird dabei nicht genannt.

Der Landkreis Erding betreibt seit 1989 das Feuerwehrservicezentrum und die Ausbildungsstätte der Feuerwehren. Beide Einrichtungen sind am Feuerwehrgerätehaus in der Lebzelter Straße angesiedelt. Hinzu kommt noch ein etwa fußballfeldgroßes Übungsgelände auf dem Fliegerhorst. Dieses Übungsgelände und die Übungsanlagen sollen nach dem Abzug der Bundeswehr durch den Landkreis gekauft werden, damit es den Feuerwehren weiter zur Verfügung steht. Und für den Fall, dass der Stadtrat Erding angrenzend an dieses Gelände ein neues Feuerwehrhaus auf dem Fliegerhorst errichten will, soll daher auch der Landkreis gewappnet sein und mit dem Servicezentrum und der Ausbildungsstätte ebenfalls dorthin umziehen.

Das Servicezentrum und die Ausbildungsstätte an der Lebzelterstraße entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Mit Ausnahme der Feuerwehren aus dem Großraum Dorfen und Isen liefern alle Feuerwehren des Landkreises nach einem Einsatz ihre Kleidung und ihre Atemschutzgeräte ab, die verdreckt sind und nach Brandgasen stinken. Dort werden sie im Keller gewaschen und die Atemschutzgeräte in der Werkstatt zerlegt und gereinigt. Bei einem Großbrand wie vor kurzem in einer Schreinerei in Schröding kommen dabei schon mal 150 Schutzanzüge zusammen. Die Raumkapazitäten sind für solche Mengen nicht mehr ausgelegt. Insbesondere fehlt eine dringend benötigte Schwarz-Weiß-Trennung. Das bedeutet, dass bereits gereinigte Kleidungsstücke oder Atemschutzgeräte wieder durch Kellerräume, in denen sich verschmutzte Wäsche befindet, durch Sozialräume und einen Aufzug zurücktransportiert werden müssen, der Tage später noch nach Rauch stinkt. In absehbarer Zeit soll zwar ein neuer Abwurfschacht für die Wäsche die Arbeit erleichtern, aber der moderne Standard ist damit noch nicht erreicht. Auch die Atemschutzwerkstatt ist mittlerweile zu klein; ähnlich sieht es bei den Lagerräumen aus. "Insbesondere bei der Atemschutzaus- und Fortbildung haben sich die Anforderungen an die Übungsstrecken in den vergangenen 25 Jahren gravierend geändert", heißt es in der Begründung zu diesem CSU-Antrag, "eine Anpassung ist notwendig".

Am Standort in der Lebzelter Straße sind die Kapazitäten jedoch erschöpft: "Wir können hier nicht erweitern, sondern nur umbauen", sagte Fabian Steiger, hauptamtlicher Gerätewart am Servicezentrum, der SZ.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: