Erding:Es wird wieder spannend

Erding: Im vergangenen Jahr hat der Regionalentscheid in der Freisinger Kreismusikschule stattgefunden - Valentin Weinberger war dabei.

Im vergangenen Jahr hat der Regionalentscheid in der Freisinger Kreismusikschule stattgefunden - Valentin Weinberger war dabei.

(Foto: Marco Einfeldt)

An der Erdinger Kreismusikschule findet der Regionalwettbewerb Jugend musiziert statt

Von Mathias Weber, Erding

Es ist eine logistische Herausforderung: Seit November arbeitet der Leiter der Erdinger Kreismusikschule, Bernd Scheumaier, an der Organisation des heutigen Samstages. Es steht wieder ein spannender Tag bevor. An der Erdinger Kreismusikschule findet der Regionalwettbewerb Jugend musiziert für die Landkreise Erding und Freising statt. Fast 200 Nachwuchs-Musiker haben sich in diesem Jahr angemeldet, knapp 50 mehr als noch im vergangenen Jahr, als der Wettbewerb an der Freisinger Kreismusikschule abgehalten wurde. In vorigen Jahren war die Teilnehmerzahl an dem Wettbewerb, an dem Solisten und Duos teilnehmen können, mitunter gesunken. Scheuermaier aber liegt eine Statistik vor, wonach die Teilnehmerzahl über mehrere Jahre hinweg gestiegen ist, im Gegensatz zu anderen Regionen in Bayern, wo sie gesunken ist - in Landshut zum Beispiel oder in Augsburg. Scheuermaier führt das auf den hohen Stellenwert der musikalischen Erziehung in Politik und Gesellschaft zurück - und war in beiden Landkreisen.

Etwa jeweils die Hälfte der Teilnehmer bei Jugend musiziert, so schätzt Scheuermaier, kommt aus dem Landkreis Erding, die andere Hälfte aus Freising. Um die 60 Prozent der Mädchen und Buben werde an den Musikschulen unterrichtet, der Rest gehe zu privaten Lehrern. Und noch eine interessante Information, die Scheuermaier sehr freut: "Es wird eine ganz bunte Mischung." Praktisch jede Stilrichtung und viele verschiedene Instrumente sind vertreten: Von der Violine, der Viola und dem Violoncello über Holz-, Blech- und Zupfinstrumente bis zum Akkordeon; für letzteres haben sich gleich 14 junge Musikerinnen und Musiker angemeldet. Ein Erfolg: In München zum Beispiel hätten sich nur zwei Akkordeonspieler angemeldet, sagt Scheuermaier, da habe es sich nicht gelohnt, extra einen Jury zusammenzurufen. Die besteht in allen Regionalwettbewerben in ganz Deutschland aus jeweils drei Juroren. Zwei von ihnen sind Profis, und ein Jurymitglied ist fachfremd - das gibt der Veranstalter von Jugend musiziert, der Deutsche Musikrat, so vor. Und das mache auch Sinn, sagt Scheuermaier. "Profis neigen dazu, zu sehr auf die Technik zu achten." Da tue eine dritte Person, die den Gesamteindruck bewertet, gut.

Von Vorteil für die Musikerinnen und Musiker ist es auch, dass die Juroren eben nicht aus den Landkreisen Erding und Freising kommen; sie sind also unbekannte Personen und niemand, mit dem sie das Jahr über viel Zeit verbringen. Für die Kreismusikschule allerdings ist es ein Aufwand, diese Juroren aus ganz Südbayern nach Erding kommen zu lassen. "Es sind Leute, die immer wieder dabei sind und mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben", sagt Scheuermaier.

Die Jury vergibt maximal 25 Punkte, und hat man als Nachwuchsmusiker genug gesammelt, rückt man in den nächsten Wettbewerb vor. Der Landeswettbewerb findet heuer im März in Regensburg statt. Im vergangenen Jahr haben es 39 Musiker aus Erding und Freising dorthin geschafft. Einige von ihnen kamen noch eine Runde weiter: Im Mai fand in Hamburg der Bundeswettbewerb statt. Aus dem Landkreis Erding waren die 14-jährige Sarah Paatz (Klavier) aus Taufkirchen, die 13-jährige Lea Heilmaier aus Erding (Klarinette) und das Duo Felix Eckert (Cello) aus Erding und der Freisinger Hannes Lehmann dabei. Bestens geschlagen hatte sich damals Lea Heilmaier: Sie hat die volle Punktzahl erreicht und war mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden - als beste deutsche Klarinettistin in ihrer Altersgruppe.

Ein toller Erfolg, und Scheuermaier kann seinen Stolz kaum verheimlichen. Ob es dieses Jahr wieder ein junger Musiker aus der Region bis ganz nach oben schafft? Bernd Scheumaier war schon bei einigen Proben dabei, und was er gesehen und gehört hat, das hat ihm gut gefallen: "Ich habe ein gutes Gefühl", sagt er.

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