Erding:Erst recht motiviert in den Wahlkampf

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesjustizministerin und Landesvorsitzende der FDP, ist zu Gast in Aufhausen und spricht den Parteifreunden Mut zu

Sarah Schiek

Erding: Unter Freuden: Hans Bauer und Peter Utz mit ihrem prominenten Gast, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,

Unter Freuden: Hans Bauer und Peter Utz mit ihrem prominenten Gast, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,

(Foto: Renate Schmidt)

Prominenten Besuch konnte FDP-Kreisvorsitzender Rupert Lanzinger beim diesjährigen Neujahrsempfang des Erdinger Kreisverbandes begrüßen: Gastrednerin war Bundesjustizministerin und Landesvorsitzende der bayerischen FDP Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die sich neben Landrat Martin Bayerstorfer (CSU), Erdings Zweitem Bürgermeister Ludwig Kirmair (CSU), FDP-Landtagsabgeordnete Julika Sandt und dem FDP-Bundestagskandidaten für Ebersberg und Erding Frank Hansen am Mittwochabend im Rittersaal von Schloss Aufhausen eingefunden hatte.

Nach dem Rekordergebnis der Niedersachsen-Wahl gab sich Leutheusser-Schnarrenberger in ihrer Rede von Beginn an selbstbewusst: "Wir als Liberale freuen uns, dass wir in Niedersachsen 9,9 Prozent geholt haben", blickte sie auf den Wahlausgang am Sonntagabend zurück. Ganz bewusst hätten sich die Bürger und Bürgerinnen entschieden, der FDP ihre Stimme zu geben. "So etwas wie ,Leihstimmen' gibt es nicht." Auch, wenn es nicht zu einer erneuten Koalition mit der CDU gereicht habe, "gehen wir erst recht motiviert in den Wahlkampf", kündigte Leutheusser-Schnarrenberger an. "Wir machen Wahlkampf auch im Sommer, auch in Bayern." Nicht zuletzt habe das vergangene Wochenende gelehrt, "Demoskopen und Umfragen nicht zu nah an uns heranzulassen". Vielmehr sei es wichtig, "in Ruhe bis zum letzten Tag über Inhalte zu debattieren".

Im Folgenden nutzte die FDP-Landesvorsitzende die Gelegenheit, auf die Verdienste der Regierungsmitwirkung ihrer Partei zu verweisen. Neben dem Ausbau der Betreuungseinrichtungen für unter Dreijährige, die sie als "entscheidender Schlüssel der frühkindlichen Bildung" bezeichnete, habe die FDP die Chance genutzt, während der Gymnasialreform "die richtigen Weichen zu stellen". Statt die alten Debatten um G8 oder G9 wieder aus der Schublade zu holen oder "steinalte Schulstrukturen" zu erhalten, seien es vor allem eine gewisse Beständigkeit, mehr Selbstverantwortung und Durchlässigkeit, für die man im Bildungssystem sorgen müsse. "Als FDP können wir in diesem Bereich mit einer guten Bilanz werben", meinte Leutheusser-Schnarrenberger.

Statt sich zur wirtschaftlichen Lage Bayerns zu äußern, deren Daten sowieso nicht mehr zu toppen seien, warb die FDP-Landesvorsitzende vor Parteifreunden und Gästen lieber für "das Wertesystem, für das wir als Liberale streiten". Letztendlich, so Leutheusser-Schnarrenberger, gehe es bei allen Einzelfragen doch darum, wie man den Bürger in seinen Entfaltungsmöglichkeiten stärken könne. Statt am Stuhl ihres Ministeramtes in der Hauptstadt zu kleben, sei ihr deshalb auch die Nähe zu den Menschen wichtiger: "Am liebsten bin ich immer noch Kreisrätin in Starnberg, weil ich da unmittelbar dran bin an den Entscheidungen, die den Bürger berühren."

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