Erding:Erdinger CSU kürt einen eigenen Kandidaten

Kreisvorstand benennt einstimmig den leitenden Ministerialrat Josef Widmann als Bewerber für den gemeinsamen Bundeswahlkreis mit Ebersberg. Die stellvertretende Regierungssprecherin Sabine Heimbach wirft das Handtuch

Wolfgang Schmidt

Erding: Einstimmiges Votum im Kreisvorstand: Landtagsabgeordneter Jakob Schwimmer, Bezirksrat Franz Hofstetter, Oberbürgermeister Max Gotz, Landrat Martin Bayerstorfer, Bundestagskandidat Josef Widmann, Kreisrat Thomas Bauer, Staatsminister a.D. Hans Zehetmair und die stellvertretende Kreisvorsitzende Ulrike Scharf

Einstimmiges Votum im Kreisvorstand: Landtagsabgeordneter Jakob Schwimmer, Bezirksrat Franz Hofstetter, Oberbürgermeister Max Gotz, Landrat Martin Bayerstorfer, Bundestagskandidat Josef Widmann, Kreisrat Thomas Bauer, Staatsminister a.D. Hans Zehetmair und die stellvertretende Kreisvorsitzende Ulrike Scharf

Die Erdinger CSU hat am Wochenende den leitenden Ministerialrat Josef Widmann als Kandidaten für die im September anstehenden Bundestagswahlen im gemeinsamen Wahlkreis Erding-Ebersberg nominiert. Die Entscheidung des Erdinger Kreisvorstands fiel einstimmig. Zuvor hatten sich am Samstag die drei von der Ebersberger CSU als Kandidaten in Frage kommenden Bewerber den Parteifreunden im Nachbarlandkreis vorgestellt.

Offensichtlich konnten dabei weder Sabine Heimbach noch Jan Patrick Fischer oder Andreas Lenz überzeugen, denn die Erdinger glauben, dass mit dem promovierten Juristen und Spitzenbeamten Widmann der "für den Wahlkreis Erding/Ebersberg geeignetste Bewerber gefunden ist". Die prominenteste der Ebersberger Bewerber, die stellvertretende Regierungssprecherin Sabine Heimbach, hat inzwischen das Handtuch geworfen.

Aller Voraussicht nach wird es damit am 23. Februar in Forstern zu einer Kampfabstimmung zwischen den Erdinger und Ebersberger Delegierten um die Nachfolge von Max Lehmer kommen, der den Wahlkreis in den beiden vergangenen Legislaturperioden in Berlin vertreten hat. Es gilt als sicher, dass auch die Ebersberger dann nur noch mit einem Kandidaten ins Rennen gehen werden. Spannend wird es allemal, weil im Gegensatz zu den vorhergegangenen Jahren beide CSU-Kreisverbände bei den Delegierten über jeweils 80 Stimmen verfügen. Zuvor hatten die Erdinger ein Übergewicht.

In der Herzogstadt hat man sich mit der Kandidatenkür Zeit gelassen, weil man, so der Erdinger Landrat und CSU-Kreisvorsitzende Martin Bayerstorfer, erst noch "Gespräche mit einer ganzen Reihe von geeigneten Bewerbern geführt" habe - und dann Widmann gefunden hat. Dem frisch gekürten Bewerber werden aufgrund "seiner beeindruckenden Biografie, seines beruflichen Werdegangs und seiner Verwurzelung in der Region" von Bayerstorfer beste Voraussetzungen" für das angestrebte Amt attestiert.

Josef Widmann, Jahrgang 1966, stammt aus der bekannten Erdinger Optiker- und Uhrmacherfamilie Widmann. Er hat nach einer zweijährigen Banklehre ein Jurastudium in München absolviert. Der promovierte Jurist war Richter am Landgericht München und am Amtsgericht in Erding sowie von 1997 bis 1999 Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I. Dann wechselte er als Referatsleiter Recht zur CSU-Landtagsfraktion.

Während dieser fünf Jahre wurde er zum Oberregierungsrat und zum Regierungsdirektor im Justizministerium befördert. 2004 übernahm Widmann das Amt des stellvertretenden Geschäftsführers der CSU-Landtagsfraktion. Nach der Beförderung zum Ministerialrat im Justizministerium wechselte er in das Landtagsamt des Bayerischen Landtags, wo er derzeit als Leitender Ministerialrat tätig ist. Des weiteren ist er Leiter der Zentralstelle für Petitionen an den Landtag und zuständig für deren rechtliche Prüfung.

Trotz des Aufstieges auf der beruflichen Karriereleiter blieb dem 46-Jährigen noch Zeit für umfangreiche sportliche Aktivitäten. Mehr als 30 Jahre lang schwang er in Wettkämpfen für den TC Erding den Tennisschläger, ein gutes Jahrzehnt war er zudem stellvertretender Vorsitzender des Tennisclubs. Damit nicht genug zählt der von seinen Freunden Beppi genannte Widmann auch noch Fußball, Bergwandern und auch Skifahren zu seinen bevorzugten Hobbys.

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