Erding:Die CSU hat zwei Kandidaten

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Für die Landtagswahlen 2013 könnte es zwei Bewerber um das Direktmandat geben. Jakob Schwimmer will kandidieren, Ulrike Scharf ist auch nicht abgeneigt.

Florian Tempel

Der Abgeordnete und Bürgermeister von Sankt Wolfgang, Jakob Schwimmer, hat bereits im Januar erklärt, er wolle zum dritten Mal in Folge als Direktkandidat der CSU bei den Landtagswahlen 2013 antreten. Doch nun zeichnet sich ab, dass Schwimmer Gegenwind bekommt. Die Landesschatzmeisterin der CSU, Ulrike Scharf, hat ganz offensichtlich Ambitionen und wird von Parteifreunden als mindestens eben so gute Kandidatin wie Schwimmer gesehen. Es ist keineswegs unwahrscheinlich, dass es zu einer Kampfkandidatur zwischen den beiden kommt.

Ihre Leidenschaft ist die Landespolitik, das hat Ulrike Scharf kürzlich gesagt. (Foto: Renate Schmidt)

Die 44-jährige Reiseunternehmerin aus Maria Thalheim hält sich noch zurück. In einem SZ-Interview hat sie allerdings unlängst klar gemacht, dass sie zurück in den Bayerischen Landtag will, dem sie als Listennachrückerin von 2006 bis 2008 angehörte. Scharf sagte, das Mandat sei "die Krönung meines politischen Engagements" gewesen. Zudem sagte sie, "ich weiß sehr genau, wer ich bin, wofür ich die letzten 20 Jahre gearbeitet habe und was meine Ziele sind" und "meine Leidenschaft ist die Landespolitik".

Als Listenkandidat den Sprung ins Maximilianeum zu schaffen, ist gerade für CSU-Kandidaten eine äußert unsichere Option. Das musste Scharf bei den Landtagswahlen 2008 selbst erleben. Damals rutschten lediglich Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Justizministerin Beate Merk über die CSU-Liste ins bayerische Parlament. Alle anderen der 92 Fraktionsmitglieder wurde über die Erststimmen gewählt. Wenn Scharf zurück ins Maximilianeum will, geht es wohl auch im September 2013 gar nicht anders als über eine Direktkandidatur.

CSU-Kreischef Martin Bayerstorfer hatte im Januar, als Schwimmer seinen Wunsch für eine dritte Legislaturperiode im Maximilianeum bekannt gab, gesagt, er rechne nicht damit, dass Schwimmer einen Gegenkandidaten haben werde. Mitglieder des Kreisvorstands sehen Scharf jedoch von ihrer Qualifikation und Voraussetzungen her auf Augenhöhe mit Schwimmer. Scharf hat im Interview mit der SZ betont, dass die entscheidende Instanz die Delegiertenversammlung der Kreis-CSU sei, die den Kandidaten letztlich aufstelle.

Schwimmer, der bei der Landtagswahl 64 Jahre alt wäre, gab sich unbekümmert, dass Scharf ihn womöglich herausfordern könnte: "Es ist überflüssig wie ein Kropf, so eine Debatte anzuheizen." Dass Scharf mit Mitte vierzig einen Altersvorteil habe, sei für ihn ebenso unbedeutsam wie die mögliche Erwartung der Parteiführung der CSU - zu der Scharf selbst gehört -, gerne mehr Frauen in den Landtag zu bringen. Die parteiinterne Frauenquote von 40 Prozent gelte nur für Parteiämter, nicht aber für Mandate, betonte Schwimmer. In der Landtagsfraktion der CSU sind derzeit nur 19 Frauen und 61 Männer.

© SZ vom 13.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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