Erding:König im Affenstaat

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Ben Stang gibt den Affenkönig in der neuen Dschungelbuch-Aufführung der Volksspielgruppe Altenerding.

(Foto: privat)

Die Volksspielgruppe Altenerding bringt "Das Dschungelbuch" in einer neuen Inszenierung auf die Bühne

Von Sarah Weiss, Erding

Bereits 2008 ist der Volksspielgruppe Altenerding mit dem Dschungelbuch ein großer Erfolg gelungen. Jetzt spielt der Verein das Stück erneut in veränderter Form. Geprobt wird schon lange, aber langsam geht es in die heiße Phase. "Von Juni an spielen wir bis zur Premiere am 10. Juni jeden Tag", sagt Spielleiterin Manuela Schieder. Das sei anstrengend, aber es gehe noch schlimmer: "Den härtesten Job in dieser Inszenierung haben die Affen", sagt Renate Eßbaumer, die zusammen mit Schieder die Regie führt. Die sechs Darstellerinnen müssen eine Tanzchoreografie einstudieren und üben schon am längsten. "Die Kostüme werden sehr heiß auf der Bühne, genauso die Masken im Gesicht. Das braucht langen Atem, weil nach dem Tanz der Text gleich weiter geht." Damit die Kondition bei der Premiere stimmt, haben die Affen im Tanzstudio Faiß ihre Fitness auf Vordermann gebracht.

Affenkönig Ben Stang hat es etwas entspannter. Mit der Rolle als Urmel hat er vor einigen Jahren bei der Volksspielgruppe angefangen, als King Louie möchte er nun von Mogli die Kunst des Feuermachens lernen. Dazu hat sich Stang immer wieder die zugehörige Szene aus dem Disney Film angesehen. "Mit dem 'König im Affenstaat' habe ich versucht, mir den Rhythmus und das Feeling für die Tanzszene anzueignen." Das klappe auch ganz gut, bis auf eine Kleinigkeit: "Die sieht immer noch affig aus." Nicht nur die Affen um King Louie sind in ihren Kostümen gut angezogen. Auch Balu, Baghira oder Kaa sehen mit ihren handgenähten Kostümen, den Masken und der aufwendigen Schminke aus wie aus dem Bilderbuch. Ein Team aus 60 Personen stemmt die Aufgaben rund um das Stück. Die Schauspieler, Maskenbildner, Schneider, Bühnenbauer und Musiker sorgen dafür, dass bei den Auftritten alles glatt läuft.

Auch musikalisch soll das Stück bunt werden. In Zusammenarbeit mit dem Orchester des Korbinian-Aigner Gymnasiums werden die bekannten Lieder auch auf der Bühne der Stadthalle zu hören sein. "Ein Dschungelbuch ohne Balus Probier's mal mit Gemütlichkeit geht einfach nicht", sagt Spielleiterin Schieder. Als Musical wollte sie das Stück trotzdem nicht aufziehen. Vielmehr wird Janine Hecht in der Rolle des Elefantenkindes Mor immer wieder neugierig über die Bühne spazieren und singen. "Das passt gut. So ein frecher Kinderelefant will noch nicht stramm in der Reihe stehen und kann schon mal ausbüxen", sagt ihre Kollegin Eßbaumer. Eßbaumer selbst hat 2008 unter Schieders Regie den bösen Tiger Shir Khan gespielt. "Manuela Schieder und ich hatten sehr unterschiedliche Vorstellungen, wie der Charakter gestaltet sein soll. Ich war sehr unzufrieden mit einer Frau als Tiger." Über diese Rolle haben sich die beiden aneinander abgearbeitet und Eßbaumer hat schließlich auf die Seite der Regie gewechselt. "Jetzt muss ich mich zusammenreißen bei den Proben - der Tiger ist diesmal ein Mann."

Im Laufe der Woche wollen die beiden Regisseurinnen die einzeln geprobten Szenen für die Auftritte zu einem Gesamtablauf zusammenbauen. Es wird vier Schulveranstaltungen und auf Grund der großen Nachfrage zwei öffentliche Aufführungen geben. Eßbaumer: "Wir machen alle vier bis fünf Jahre ein Kinderstück. Das ist toll, die reflektieren einen sofort. Kinder geben keinen Höflichkeitsapplaus." Das Resultat gibt es ab dem 10. Juni in der Stadthalle zu sehen. Es gibt noch Karten für die Zusatzvorstellung.

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