Erding:Begegnung mit dem Original

Die Dorfenerin Angela Ascher tritt am Mittwoch wieder am Nockherberg auf. Sie stellt Christine Haderthauer dar - mit falschen Zähnen.

Matthias Vogel

Zum zweiten Mal nach 2011 parodiert Angela Ascher heute beim Politikerderbleckn zum Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg die bayerische Staatsministerin Christine Haderthauer. Alles andere als Routine, wie die 35-jährige Schauspielerin aus Dorfen der SZ gestand. Sie sind doch eigentlich im seriösen Schauspiel verortet. Wer hat Sie auf das Kabarett-Gleis gesetzt? Regisseur Alfons Biedermann hat ein Double für Frau Haderthauer gesucht. Den Rest hat meine Agentur eingefädelt. Ihr toller Auftritt 2011 weckt heuer natürlich Begehrlichkeiten. Spüren Sie den Erwartungsdruck? Ich bin schon nervös, wie alle anderen auch. Auch schwierige Jokes müssen sitzen, aber man darf sich vorher nicht blöd machen lassen. Ich freue mich riesig auf den Auftritt. Auf was können sich die Gäste freuen? Auf eine Überraschung. Ich kann nur so viel sagen: Es ist ein tolles Ensemble, und auf der Bühne überwiegt das Miteinander. Und es wird viel gesungen. Ich singe auch ein Lied. Mit viel Text - und wegen der falschen Zähne ist das eine große Herausforderung für mich. Singen Sie gut? Zu Hause unter der Dusche hört sich das für mich ganz gut an, ja (lacht). Nach dem ersten Nockherberg-Gig haben Sie viele Angebote bekommen, so bekamen Sie eine Rolle im Tatort. Ist die Nachfrage geblieben oder verebbt? Man befindet sich als Schauspieler immer in einem Wellental. Jetzt ist der Andrang natürlich gerade wieder groß. Ich bin nach dem Derbleckn Gast in mehreren Talkshows. Unter anderem wird ein Porträt mit dem Titel "Wer ist Angela Ascher?" angekündigt. Wer sind Sie denn? Mutter, Ehefrau, Schauspielerin. Ich bin ganz normal. Gibt es da Präferenzen? Die Kinder und die Familie sind natürlich wichtig. Aber mir würde etwas fehlen, hätte ich nicht die Auszeiten durch das Schauspielen. Wer passt denn auf die Kinder auf, wenn Sie auf der Bühne stehen? Gestern waren alle bei der Generalprobe dabei. Die Kinder, meine Eltern, mein Mann, auch mein Bruder. Alle machen dann mit. Viele meiner Engagements sind in München. Daher bin ich oft in Dorfen. Meine Eltern hüten dann die Kinder. Was charakterisiert Christine Haderthauer? Wie schwer ist es, sie zu parodieren? Man könnte meinen, ihre markanten Zähne. Aber sie macht wahnsinnig viel mit ihren Augen. Und sie ist enorm präsent, da darf man nicht als Schluffi auf die Bühne kommen. Worauf freuen Sie sich am meisten? Frau Haderthauer zu treffen. Wenn man sich so sehr in jemanden hineinversetzt, ist es schön, dann auch das Original vor der Nase zu haben. Und nun? Lieber Tatort oder Kabarett? Ich bin schon eher in Formaten wie dem Fernsehkrimi zu Hause. Aber hier kann ich viel lernen. Comedy ist ein schwieriges Genre. Interview: Matthias Vogel

Christine Haderthauer und Angela Ascher beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg, 2011

Christine Haderthauer und Angela Ascher beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg 2011. Die Sozialministerin (rechts) begegnet ihrem  Double.

(Foto: Stephan Rumpf)
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