Erding:Balsam für das Selbstbewusstsein

Im "Offenen Atelier" der Caritas kommen psychisch Kranke zu sich

In der Erdinger Caritas-Tagesstätte für psychisch Kranke hängen interessante Bilder an den Wänden: Es sind Werke von Menschen, die an Depression leiden, an Schizophrenie oder an Traumata aufgrund schrecklicher Erlebnisse. Entstanden sind die sehenswerten Kunstwerke im "Offenen Atelier" der Tagesstätte. Etwa alle zwei Monate gibt es dieses Angebot. Unter Anleitung eines Kunsttherapeuten und einer speziell geschulten Betreuerin wird mit Ton oder Ytong-Steinen gearbeitet, werden bunte Aquarellbilder gemalt oder Perlenschmuckstücke gebastelt. "Der Kurs ist immer voll", berichtet Alfons Kühnstetter, Fachbereichsleiter Sozialpsychiatrische Dienste der Caritas Erding. Das Angebot sei offen, jeder könne kommen, "wer will, kann auch anonym bleiben", so Kühnstetter. Dabei zeige sich immer wieder, dass das Kunstprojekt "das psychische Empfinden verbessern kann". Beim gemeinsamen Arbeiten komme man schnell ins Gespräch. Menschen wiederum, "die nicht leicht über ihr Innerstes reden, können sich über die Kunst ausdrücken", so Kühnstetter. Auch dem Selbstbewusstsein tue der Kurs gut: "Die Teilnehmer sehen, dass sie durchaus Fähigkeiten und Kräfte haben." Für Kursgebühren fehle den Teilnehmern aufgrund ihrer angespannten finanziellen Lage das Geld, berichtet der Fachbereichsleiter. Pinsel, Farben oder Leinwände müssten von der Caritas aus Eigenmitteln gestellt werden. Der Adventskalender für gute Werke der SZ möchte das "Offene Atelier" mit einem Zuschuss für die Materialkosten unterstützen.

© SZ vom 28.12.2015 / REGI - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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