Eitting:Schrumpfende Rücklagen

Abwasserzweckverband rechnet mit hohem Sanierungsbedarf

Von Philipp Schmitt, Eitting

Der Verbandsausschuss des Abwasserzweckverbands Erdinger Moos (AZV) hat am Mittwoch die Jahresrechnung 2014 des Verwaltungsleiter Stefan Hellmann einstimmig zur Kenntnis genommen: "Wir sind gut über die Runden gekommen", sagte der Verwaltungsleiter. Die Einnahmen durch die Schmutzwassergebühren sind 2014 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, obwohl die Gebührenerhöhung noch keine Rolle spielte. Die höheren Einnahmen seien durch einen höheren Verbrauch zustande gekommen. "Die Leute sparen nicht mehr soviel beim Wasser wie früher. Wir stellen fest, dass seit zwei Jahren der Verbrauch steigt - warum auch immer", sagte Hellmann. Er wagte auch eine Einschätzung der aktuellen finanziellen Lage des Abwasserzweckverbands und einen Blick in die Zukunft: Derzeit sei die Lage "noch zufriedenstellend", doch in Zukunft müsse der AZV einige Herausforderungen meistern. Es sei deshalb mit einer schwierigeren finanziellen Lage zu rechnen.

Der Verwaltungsleiter mahnte deshalb zur Wachsamkeit, die Rücklagen des AZV "beginnen langsam zu schrumpfen". Es ist bekannt, dass der Verband in den nächsten Jahren teure Investitionen zur Modernisierung des teilweise in die Jahre gekommenen Kanalnetzes leisten muss. "So langsam verlassen wir die Komfortzone", merkte dazu Hellmann an. Der Verbandsvorsitzende, Erdings Oberbürgermeister Max Gotz (CSU), fügte an, dass vor diesem Hintergrund die beschlossene und inzwischen wirksame Erhöhung der Schmutzwassergebühren die richtige Entscheidung gewesen sei. Gotz sagte, dass der Verband in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in eine moderne Kläranlage und ein leistungsfähiges Kanalnetz investiert habe. Die Anlagen mit einem Anschaffungswert von 266 Millionen Euro stellten "einen hohen Gegenwert dar". Der AZV setze auch weiterhin auf umweltfreundliche Technologien.

Die gestiegenen Schmutzwassermengen erklärte Gotz mit witterungsbedingten Faktoren und Großkunden wie etwa der Therme Erding, die große Mengen verbrauchten. Über diese Finanzfragen hinaus hat der Verbandsausschuss einstimmig einen Auftrag für ein AZV-Bauprojekt in Ottenhofen an eine Firma aus Neufraunhofen vergeben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: