Die Offene Ganztagsschule (OGS) an der Real- und Mittelschule in Oberding erhält ab dem kommenden Schuljahr einen neuen Träger. Auf Antrag der beiden Schulleiter übernimmt die Gemeinde die Trägerschaft vom bisherigen Kooperationspartner Brücke Erding e.V. Das hat der Gemeinderat bei der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.
Die OGS an den beiden Schulen "läuft top", betonte Martin Heilmaier, Leiter der Oberdinger Realschule. Er war mit seinem Kollegen Johann Deschu von der Grund- und Mittelschule Oberding zur Sitzung ins Rathaus gekommen. Derzeit werden 34 Kinder ab der fünften Klasse in der OGS betreut, fünf von der Mittelschule und 29 von der Realschule, erfuhren die Räte. Dennoch plagte die beiden Schulleiter bislang eine große Sorge. Laut Beschluss des Kultusministeriums vom Juli 2013 muss die pädagogische Leitung einer OGS auch eine entsprechende Qualifikation vorweisen. "Das muss also entweder eine Lehrkraft, eine Erzieherin oder Sozialpädagogin sein", so Heilmaier. Diese Qualifizierung besäßen die vier Betreuerinnen vom Kooperationspartner Brücke jedoch nicht. Zwei davon teilten sich bislang die Leitung. Allgemein sei es sehr schwierig, im sozialen Bereich Personal zu finden und auch die Brücke tue sich da nicht leicht. Im Dezember habe er den Verein letztmals kontaktiert und bis heute trotz Nachfrage keine Meldung erhalten, so Heilmaier. Wie die Gemeindeverwaltung mitteilt, waren die Oberdinger OGS-Anträge von der Regierung von Oberbayern immer wieder genehmigt worden - unter der Prämisse, dass ab dem Schuljahr 2017/18 eine entsprechende qualifizierte Leitung vor Ort ist. Die rettende Idee der beiden Schulleiter: Mit der Gemeinde als neuen OGS-Träger könnte Schulsozialarbeiterin Nikki Mader zusätzlich die pädagogische Leitung übernehmen. Mader ist für die Gemeinde an der Grund-, Mittel- und Realschule tätig und somit sicher ausreichend qualifiziert. Die Schulsozialarbeiterin sei bestens vernetzt, auch zum Mitmachen bereit und habe sogar schon ein Konzept ausgearbeitet, betonte Heilmaier. Die vier bisherigen Betreuerinnen wollen Mittel- und Realschule auf jeden Fall halten. Wie der Oberdinger Realschulleiter auf Nachfrage mitteilte, werden sich diese nun bei der Gemeinde bewerben.