Einbruchsstatistik:Wachsame Bürger

Einbruch

Gefahr in der Dämmerung: Von Oktober bis März nehmen Einbrüche zu.

(Foto: Nicolas Armer/dpa)

In den Dienstbereichen Dorfen und Erding gehen die Wohnungseinbrüche zurück. Die Polizei warnt dennoch vor Leichtsinn - und dankt aufmerksamen Nachbarn, die Festnahmen von Einbrechern ermöglichen

Von Barbara Forster, Erding

In den Monaten Oktober bis März ist wieder die Zeit, in der Wohnungseinbrüche zunehmen. Sobald die Dämmerung anbricht und die Anwohner das Haus verlassen, werden die Einbrecher aktiv. So lauten zumindest die Vermutungen von Johann Radlmaier von der Kriminalpolizei Erding.

In den Bereichen der Polizeiinspektionen Dorfen und Erding sind die Einbrüche im Vergleich zum Jahr 2014 zurückgegangen. Allerdings gab es vom 1. Januar bis Ende September dennoch bereits 35 Wohnungseinbrüche im Inspektionsbereich Erding, wie Radlmaier bei einem Vortrag sagte. Die Aufklärungsquote der Fälle beträgt sechs Prozent. Im Inspektionsbereich Dorfen liegen bisher noch keine vollendeten Einbrüche vor, lediglich zwei Versuche, teilt Dienststellenleiter Ulrich Milius mit.

In den vergangenen zwölf Monaten hat es insgesamt 146 Einbruchsfälle im Inspektionsbereich Erding gegeben. Darunter fallen Einbrüche in Vereinsheime, Büros, Geschäfte, Gartenhäuser, Schulen, Münzautomaten, Autos und Lagerhallen. Davon sind 81 Einbrüche im Stadtbereich Erding passiert. Laut Konrad Ecker von der Erdinger Polizei, wurde im vergangenen Jahr 62 Mal versucht, in Wohnungen einzubrechen. Davon blieben aber 34 Fälle im Versuch stecken. Eingebrochen wurde sowohl in Mehr- als auch in Einfamilienhäusern. "Wir haben einige Täter geschnappt, denen man mehrere Einbrüche nachweisen konnte", sagt Anton Altman, Leiter der Polizeiinspektion Erding.

In der Stadt Erding haben sich 26 Wohnungseinbrüche ereignet. Davon, sagt Konrad Ecker, wurden jedoch nur 12 Einbrüche wirklich ausgeführt. Die anderen 14 Fälle blieben lediglich Versuche. Die meisten Festnahmen verdankt die Polizei aufmerksamen Nachbarn und Zeugen, die zeitnah die Polizei alarmiert haben. Auch gute DNA-Spuren haben ein paar Diebe zur Strecke gebracht.

Im Dienstbereich Dorfen fällt die Zahl der Einbrüche im Jahr 2014 etwas geringer aus: Dienststellenleiter Ulrich Milius sagt, dass es insgesamt 102 Einbrüche gegeben hat. Reduziert man die Fälle nur auf die Wohnungseinbrüche, ergeben sich 23, wovon es bei 14 Fällen bei einem Versuch geblieben ist. Eindeutige Einbruchsspuren gebe es nicht, lediglich einige Hebelspuren. "Da kann man nur sagen: wirklich gute Türen und Fenster", sagt Milius. Von den neun Einbrüchen konnten drei Fälle aufgeklärt werden. Es handelte sich dabei um die selbe Person, "einen Fensterbohrer". Bei den anderen vier Einbrüchen laufen die Ermittlungen noch.

Johann Radlmaier von der Kriminalpolizei Erding warnt die Bürger davor, nachlässig zu sein. Man sollte auch bei kurzer Abwesenheit immer alle Türen und Fenster verschließen und die Schlüssel keinesfalls im Briefkasten oder unter einem Blumentopf verstecken: "Am Ende legt Ihnen der Einbrecher den Schlüssel wieder in das Versteck zurück und dann gibt es keine Beweise mehr für einen Einbruch". Auch solle man beim Verlassen des Hauses das Licht anlassen. Das signalisiere, dass jemand zu Hause ist.

Bisher hat die Einbruchssaison recht ruhig begonnen, wie Milius sagt: Direkt in der Stadt Dorfen gab es weder 2014 noch im Jahr 2015 einen Einbruch. Vielmehr würden sich die Wohnungseinbrüche in den Stadtbereichen Lengdorf und Hohenpolding abspielen; generell gehe die Zahl der Wohnungseinbrüche aber zurück: "Wir hatten sicherlich bis zum letzten Jahr einen Anstieg, aber in diesem Jahr haben wir einen deutlichen Rückgang", sagt Milius. Die allgemeinen Einbrüche seien von heuer auf letztes Jahr zu 25 Prozent zurückgegangen. Milius glaubt, dass das auch so bleiben wird. Den Grund sieht der Dienststellenleiter zum einen in der Aufklärungspolitik, die den Bürger sensibler mache: "Meldungen von Bürgern bekommen wir deutlich häufiger als in den letzten Jahren". Zum anderen spielt auch die Präsenz der Polizei eine große Rolle: "Wir analysieren die Einbruchszeiten und zeigen uns zur Dämmerungszeit draußen in der Öffentlichkeit", sagt Milius. Johann Radlmaier betont jedoch, dass man trotzdem nie vorsichtig genug sein kann: "Die Versicherung zahlt nicht für die psychischen Schäden, die man bei einem Einbruch davonträgt."

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