Ein Kunstwerk lässt auf sich warten:"Jetzt" noch nicht

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Polizei in Furth im Wald stoppt den Transport, weil er zu breit ist. Jetzt müssen sich die Bürger noch länger gedulden, bis der 16 Meter lange Bogen aus Edelstahl in der Haager Straße aufgestellt wird

Von Antonia Steiger, Erding

Wer sich am Dienstagmorgen erwartungsvoll in der Haager Straße eingefunden hatte in Erwartung eines spektakulären Kunstwerks, der wurde enttäuscht. Der 16 Meter lange und sechs Meter hohe Edelstahlbogen des Künstlers Robert Kessler mit dem Titel "Jetzt" liegt noch in der Werkstatt der Firma Mühlbauer in Furth im Wald. Die Polizei in Furth im Wald hatte den Transport um 1 Uhr nachts gestoppt, weil er nicht wie erlaubt 4,95 Meter, sondern 5,70 Meter breit war. "Da gibt es auch keine Toleranz", sagt Dienstgruppenleiter Hans Schächtl. Etwa zwei Wochen wird es nach Kessler Einschätzung dauern, bis eine neue Transportgenehmigung vorliegt. Er selbst sei dafür nicht verantwortlich.

Vier Jahre sind vergangen, seit die Stadt Erding sich für den Entwurf Kesslers entschieden hat. Der Edelstahlbogen soll an der Einmündung der Bachinger in die Haager Straße stehen und diese in sechs Meter Höhe überspannen. Die Herstellung des Kunstwerks hatte sich unter anderem aufgrund der Statik als unerwartet kompliziert erwiesen, nun wird die Geschichte um ein weiteres Kapitel verlängert. Die Straßenverkehrsbehörde habe den Transport eines 4,95 Meter großen Kunstwerkes genehmigt, sagt Schächtl. Die Route sei festgelegt gewesen, die Polizei hätte den Transport mit einem Fahrzeug begleitet. Weil nachts weniger Verkehr ist, sollte um 1 Uhr nachts gestartet werden. Mit fünf bis sechs Stunden hatte die Firma Mühlbauer bis nach Erding gerechnet. Jetzt muss Mühlbauer eine neue Genehmigung beantragen. Die Route muss möglicherweise verändert werden, damit das Fahrzeug hindurchpasst. Wie Christian Wanninger, Sprecher der Stadt Erding, sagt, sei man in Furth im Wald überrascht gewesen, als sich herausgestellt hatte, dass der Transport zu breit sei. Weitere Schwierigkeiten hätten sich dadurch ergeben, dass der Bogen an einem Ende in ein Montageblatt mit hohem Eigengewicht ende. Dies lasse sich nicht beliebig hochkant aufstellen - zumal es dann auch nicht unter Brücken hindurchpasst.

© SZ vom 22.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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