Ehrenamt in Dorfen:Erfolg der Ehrenamtsbörse

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In den Abschlusskursen des Dorfener Zentrums sind Frauen in der Überzahl. Sie sollen künftig ein Coaching für den Berufseinstieg erhalten. (Foto: Archiv/oh)

Ingrid Böhringer, Reni Warkalla und Heinz Eder engagieren sich in Dorfen künftig für Frauen, die beruflich weiterkommen wollen sowie in der niederschwelligen Suchtberatung

Von Thomas Daller, Dorfen

Ab sofort gibt es in Dorfen zwei neue ehrenamtliche Schwerpunkte: Eine ehemalige Personalreferentin bietet berufsorientierte Beratung und Mentoring für Frauen an und eine ehemalige Krankenschwester aus der Psychiatrie will Suchtkranken und deren Angehörigen helfen, Wege aus der Sucht zu finden. Letztere wird von einen trockenen Alkoholiker unterstützt, der im Bereich der Suchtprävention in Dorfen tätig sein will.

Eine schlichte Zeitungsannonce hat den Grundstein gelegt: Die Dorfener GAL-Stadträtin Dorette Sprengel hatte sich dabei als Ansprechpartnerin angeboten, für Menschen, die ehrenamtlich in Dorfen etwas bewegen wollen. Das Konzept nennt sich Ehrenamtsbörse und Sprengel sah darin nach eigenen Angaben auch keine politische Plattform, sondern wollte damit nur ihren Beitrag als Koordinatorin leisten.

Von der Ehrenamtsbörse fühlte sich Ingrid Böhringer angesprochen. Sie ist vor fünf Jahren von München nach Wasentegernbach gezogen und war nicht ausgelastet damit, "mich um den Garten zu kümmern und mit dem Hund spazieren zu gehen". Sie verfügt über 40 Jahre Praxis in Personalbereich großer Unternehmen und hat ihr Wissen im Ruhestand bereits in München genutzt, um Frauen zu coachen, die wieder in den Beruf einsteigen oder im Job weiterkommen wollten. Frauenakademie nannte sich dieses Projekt in München, für das sie 15 Jahre ehrenamtlich gearbeitet hat. Seit ihrem Umzug nach Wasentegernbach schwebt ihr vor, etwas Ähnliches in kleinerem Maßstab auch in Dorfen aufzubauen. Nach einem Sondierungsgespräch mit Sprengel kam man überein, dass es am Besten wäre, bei ihrem Coaching zweigleisig zu fahren: Einerseits die klassische Beratung für Dorfener Frauen, die beispielsweise nach der Babypause wieder einen Einstieg suchen. Andererseits eine Beratung für Migrantinnen, die im Dorfener Zentrum für Integration und Familie (DZIF) die Abschlussklassen besuchen und danach hier im Berufsleben Fuß fassen wollen. Da allein in diesem Jahr drei dieser Abschlusskurse enden und Frauen in diesen Kursen in der Überzahl sind, steht ihr eine Menge Arbeit bevor, die sie bewältigen will, indem sie auf das Konzept der "Erfolgsteams" setzt. Dabei handelt es sich um kleine Gruppen von Frauen, die gleiche berufliche Interessen haben und miteinander Fortschritte erzielen sollen. Mit dem DZIF ist das Konzept bereits abgesprochen, Ingrid Böhringer bekommt dafür an zwei Tagen in der Woche einen Raum zur Verfügung gestellt, den sie jeweils vier bis fünf Stunden nutzen will. Auch das Angebot für Frauen, die schon länger in Dorfen leben und wieder zurück in den Beruf wollen, ist bei der Stadt auf eine positive Resonanz gestoßen. Böhringer kann dafür im städtischen Gebäude Am Kugelfang ein Büro dazu nutzen. Terminanfragen nimmt sie unter der Telefonnummer 0151/53341363 entgegen.

Reni Warkalla will sich ebenfalls ehrenamtlich in Dorfen engagieren. Die Rentnerin hat viele Jahre in der Psychiatrie als ausgebildete Krankenschwester gearbeitet und kennt nach eigenen Angaben "alle Leidenswege, die es in der Sucht gibt". Ihr zur Seite steht Heinz Eder, der sich bereits als stellvertretender Gruppenleiter in einer Selbsthilfegruppe in Taufkirchen engagiert. Er ist trockener Alkoholiker und will in Vorträgen sowie in der Jugendarbeit den Bereich Suchtprävention abdecken. Warkalla will in erster Linie Informationen über Wege aus der Sucht geben. Sie stehe für Gespräche mit Betroffenen, Familienangehörigen, Kindern, Lebenspartnern und Freunden zur Verfügung. Es handele sich um ein niederschwelliges Angebot: Sie helfe dabei, die richtige professionelle Hilfe für jegliche Art von Sucht zu finden. "Es gibt in der Suchthilfe ein riesengroßes Netz, der Kranke muss nur den Willen haben." Auch ihr Konzept ist mit der Stadtverwaltung Dorfen bereits abgesprochen. Reni Warkalla sowie Heinz Eder sind unter der Mobilnummer 0151/53320283 erreichbar.

© SZ vom 25.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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