Ehemalige Fleischfabrik Mayr:Der Abriss beginnt

In dieser Woche beginnen die Vorbereitungen für die nächste große Baustelle in der Stadt Erding, in einer Woche wirt die Baustelle eingerichtet

Antonia Steiger

In wenigen Tagen hat die Stadt Erding eine beachtenswerte Baustelle mehr: Die Firma Lengenfelder Recycling und Abbruch GmbH aus Lengenfeld beginnt an diesem Montag mit den Vorbereitungen für den Abriss des Fabrikgebäudes der ehemaligen Metzgerei Mayr an der Rückseite des Gasthauses Mayr-Wirt in der Haager Straße. Etwa sechs bis sieben Wochen sollen die Abrissarbeiten andauern, sagt Markus Möckel von der Firma Lengenfelder. Dann ist das Gebäude dem Erdboden gleich gemacht.

Produziert wird in der Fleischfabrik schon seit 2001 nicht mehr. Damals musste die Familie Mayr in Insolvenz gehen, weil die Umsätze nach der BSE-Krise eingebrochen waren. Das Gasthaus Mayr-Wirt dagegen erfreut sich weiterhin allergrößter Beliebtheit bei den Erdingern: als Sitz zahlloser Stammtische, zum Kartenspielen, zum Essengehen und um Veranstaltungen aller Art und Größe abzuhalten.

Um auch das kulturelle Erbe der Wirtschaft, aus dem der Chiemsee-Maler Hiasl Maier stammt, zu erhalten, hat die Stadt Erding das Areal gekauft - und dazu eine Grünfläche, die in diesem Jahr dem Stadtpark zugeschlagen wird. Aufsehen erregte im vergangenen Jahr ein Gutachten, das zu dem Ergebnis kam, das Gasthaus samt Fabrik müsse abgerissen werden. Bekanntlich strebt Bürgermeister Max Gotz (CSU) an, auf dem Areal einen Lebensmittelladen anzusiedeln. Auch die Wirtschaft müsse erhalten bleiben, betonte Gotz immer wieder.

Mit dem Abriss des Wirtshauses will die Stadt warten, bis sie ein Konzept inclusive Finanzierung für das Areal hat. Die Fabrik wird aber jetzt schon abgerissen, um dort Parkplätze zu schaffen. Schon in den vergangenen Wochen waren dort Abbruchunternehmen zugange. Sie haben das Gebäude entkernt und kontaminierte Abfälle entsorgt. Nun erfolgt der eigentliche Abriss des Gebäudes. Bewusst legte die Stadt diese Arbeiten in die Zeit nach den Weihnachtsferien, um den Anwohnern in der besinnlichen Zeit Baustellenlärm zu ersparen.

"Ganz geräuschlos geht es nicht", sagt Markus Möckel. Doch bemühe man sich, die Belastungen so gering wie möglich zu halten. So beginnen die Arbeiten morgens nicht vor 8 Uhr. Auch die Jahreszeit sei günstig, sagt Möckel. Denn tagelang die Fenster offen stehen zu lassen, falle derzeit kaum jemandem ein. Auch die Belastung mit Staub lässt sich seinen Worten zufolge niedrig halten, zusätzlich werde die Baustelle ständig bewässert.

Aus Sicht der Firma Lengenfelder Recycling und Abbruch GmbH ist der Abriss der Metzgerei ein ganz normaler Auftrag. Weder die bauliche Umgebung noch die Verkehrsverhältnisse stellten die Abbruchfirma vor Probleme. Mit der Stadt sei abgesprochen, wie die Baustellenfahrzeuge auf kürzestem Weg aus der Innenstadt herausfahren. Höchstens die Pferdeschwemm- und die Kordonhausgasse müssten möglicherweise phasenweise halbseitig gesperrt werden.

In dieser Woche wird laut Möckel das Aufmaß im Innenraum genommen, eine Woche später wird die Baustelle eingerichtet, und eine weitere Woche später beginnt der eigentliche Abriss. Das Gebäude besteht laut Möckel aus Beton, daher werden die Wände mit Scheren klein geschnitten. Der Bauschutt wird abtransportiert, dafür wird neuer Kies in die Grube geschüttet, dann können auf der Oberfläche Autos parken. Den Bauschutt an Ort und Stelle zu zerkleinern, kommt nicht in Frage, denn der Schredder ist bis zu 120 Dezibel laut. Für die weitere Entwicklung gibt es keinen Zeitplan, wie Bürgermeister Gotz vor Wochen dem Stadtrat erläuterte.

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