Dritte Startbahn:Freisinger OB ist "sehr enttäuscht"

Von Johann Kirchberger, Freising

Er sei "sehr enttäuscht" vom bayerischen Ministerpräsidenten, sagte der Freisinger Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher bei der Bürgerversammlung in Attaching. Dessen plötzliche Kehrtwende zugunsten der dritten Startbahn sei für ihn nicht nachvollziehbar. Jahrelang seien die Flugbewegungen nach unten gegangen, "und wenn es einmal leicht nach oben geht, wird er gleich hysterisch". Enttäuscht sei er auch deswegen, weil bei Seehofers Besuch in Attaching der Eindruck entstanden sei, dass er sich mit der Thematik auseinandergesetzt "und uns verstanden" habe. Was ihn dazu gebracht hat umzuschwenken, wisse er nicht, sagte Eschenbacher. Vielleicht habe er ja Ruhe von seiner Fraktion haben wollen. Er hoffe jetzt nur, dass Seehofer sein Versprechen hält und noch einmal nach Attaching kommt.

Vor einer neuerlichen Befragung der Münchner Bürger habe er jedenfalls keine Angst, sagte der OB. Eine solche Abstimmung werde wieder gegen die Startbahn ausgehen, "weil sich die Bürger nicht verarschen lassen". Insgesamt sei er aber mit der ganzen Situation unzufrieden. Er wisse auch nicht, was besser sei, ein Ratsbegehren oder ein Bürgerentscheid. Auf alle Fälle aber sei eine neuerliche Befragung die Chance, "diesem Projekt endgültig den Todesstoß zu versetzen". Die Stadt Freising werde vorbereitet sein, kündigte Eschenbacher an, "alle Energie, die wir haben, werden wir da reinstecken", um ein Ratsbegehren, sollte sich München wider Erwarten doch dazu entschließen, erfolgreich zu bestehen.

Ihre Immobilien im Flughafenumland werde die Flughafen GmbH bestimmt nicht auf Dauer leer stehen lassen, sagte der OB auf eine entsprechende Frage. Seinen Informationen nach sollen die Häuser "aufgehübscht" und vermietet werden. Das aber habe für die FMG derzeit keine Priorität.

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