Dorfen/Taufkirchen:Schwergewichte im Ostbündnis

Dorfen und Taufkirchen sollen nach einem Entwicklungsprogramm ein gemeinsames Mittelzentrum bilden

Von Thomas Daller, Dorfen/Taufkirchen

Dorfen und Taufkirchen rücken näher heran. Im Rahmen der Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) soll Taufkirchen künftig mit Dorfen ein gemeinsames Mittelzentrum bilden. Anknüpfungspunkte bestehen bereits: Die beiden Kommunen sind die Schwergewichte im Ostbündnis, einem Zusammenschluss von 13 Gemeinden des östlichen Landkreises Erding und des westlichen Landkreises Mühldorf. Sowohl Dorfen als auch Taufkirchen suchen nach Lösungen in Zusammenhang mit der Verkehrsproblematik bei der B 15 neu und nicht zuletzt gab es bereits schon einmal eine gemeinsame Stadtrat- und Gemeinderatssitzung zum Thema Breitbandausbau.

Dorfen/Taufkirchen: Die beiden Bürgermeister Franz Hofstetter (Foto) und Heinz Grundner werden künftig mehr kooperieren als bisher.

Die beiden Bürgermeister Franz Hofstetter (Foto) und Heinz Grundner werden künftig mehr kooperieren als bisher.

(Foto: Peter Bauersachs)

Bislang ist der künftige Status nur eine Ankündigung, erst wenn die Fortschreibung vom Landtag beschlossen wird, wird es für die interkommunale Zusammenarbeit der beiden Kommunen ernst. Weder der Taufkirchener Bürgermeister Franz Hofstetter noch der Dorfener Bürgermeister Heinz Grundner (beide CSU) haben bislang offizielle Schreiben dazu erhalten. Grundner erwartet keine einschneidenden Veränderungen, weil Dorfen bereits Mittelzentrum ist. Hofstetter sagte, seines Erachtens gehe es um eine Definition des Status quo: Taufkirchen könne man nicht weiterhin als Unterzentrum einstufen, weil es eine weit größere Versorgungsfunktion für die Bürger erfülle - und mit einem Oberzentrum wie Erding könne man sich ebenfalls nicht vergleichen. Insofern sei die Definition als gemeinsames Mittelzentrum folgerichtig. Beispielsweise bei der Schullandschaft: Dorfen habe ein Gymnasium, Taufkirchen eine Realschule. Der Status als gemeinsames Mittelzentrum sei auch ein Bekenntnis zu diesen beiden Schulstandorten, auch wenn irgendwann einmal die Schülerzahlen rückläufig sein sollten. Auch das Waldbad oder der Dorfener Bahnhof seien Einrichtungen, die von Bürgern beider Kommunen genutzt würden. Darüber hinaus sehe man bei der Landesplanung eine Entwicklungsachse Dorfen-Taufkirchen, wodurch auch in den Bereichen Gewerbe und Wohnen eine Weiterentwicklung möglich sei. Die planerische Darstellung sei ein wichtiger Punkt.

Dorfen/Taufkirchen: Heinz Grundner sieht Dorfen und Taufkirchen weniger als Konkurrenten, sondern eben als die beiden "Schwergewichte" innerhalb des Ostbündnisses.

Heinz Grundner sieht Dorfen und Taufkirchen weniger als Konkurrenten, sondern eben als die beiden "Schwergewichte" innerhalb des Ostbündnisses.

(Foto: Bauersachs)

Hofstetter erinnerte daran, dass die Gründung des Ostbündnisses darauf zurückging, dass der östliche Landkreis Erding in der Regionalplanung als "ländlicher Raum" definiert worden sei, mit entsprechend geringen Entwicklungsmöglichkeiten. Insofern betrachte er das künftige gemeinsame Mittelzentrum als Achtungserfolg. Bei der interkommunalen Zusammenarbeit gebe es jedoch noch Luft nach oben: "Das haben wir schon im Ostbündnis diskutiert und nicht geschafft, das umzusetzen. Ob uns das künftig gelingt, muss man sehen. Bis dato waren wir zu sehr festgefahren und haben uns zu sehr als Mitbewerber gesehen. Wir werden das eine oder andere Projekt miteinander machen, wir müssen daran arbeiten."

Sein Dorfener Kollege Grundner, der derzeit die wechselnde Rolle des Ostbündnissprechers inne hat, sieht Dorfen und Taufkirchen weniger als Konkurrenten, sondern eben als die beiden "Schwergewichte" innerhalb des Ostbündnisses. Generell sei das Bündnis jedoch eine Interessensvertretung "auf Augenhöhe": "Bei uns gibt es keine kleinen oder großen Gemeinden; jeder hat eine andere zentralörtliche Aufgabenstellung und da müssen wir alle an einem Strang ziehen." Und wenn die Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms durch den Landtag beschlossene Sache sei, werde sich auch Dorfen mit Taufkirchen zusammensetzen, um Entwicklungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

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