Dorfen:Scharl kauft Stiller Lindum

Bauträger erwägt Nutzung als Asylbewerberunterkunft

Weil Inhaber Franz Haas keinen Nachfolger gefunden hat, hat er die Ausflugsgaststätte Stiller Lindum an den Dorfener Bauträger Georg Scharl verkauft. Der Betrieb wird am 31. Oktober geschlossen. Bauträger Scharl kann sich langfristig vorstellen, dass dort an der Autobahn ein Hotel entstehen könnte. Kurz- und mittelfristig gebe es für den Stiller "drei bis vier Optionen". Eine davon ist es, dort Asylbewerber unterzubringen. Das hat Scharl der SZ bestätigt. Platz ist genug vorhanden und wie man am Beispiel des Gasthofs zur Post in Taufkirchen gesehen hat, eignen sich insbesondere Gasthäuser für diese Nutzung, weil keine großen Veränderungen erforderlich sind.

Die Familie Haas hat das weit über Dorfen hinaus bekannte Ausflugslokal bereits in dritter Generation geführt. Doch Franz Haas, der das Wirtshaus vor 45 Jahren von seinem Vater übernommen hat, konnte die Betriebsnachfolge nicht lösen. Sohn Thomas ist zwar gelernter Koch und hat im Betrieb mitgearbeitet, wolle aber den Betrieb nicht übernehmen, sondern sich beruflich außerhalb der Gastronomie orientieren. Und verpachten kam für die Familie nicht infrage.

Georg Scharl, Geschäftsführer der Dorfener Immobilien Scharl-Gruppe, sagte nach dem Kauf des rund 21 000 Quadratmeter großen Areals mit dem Gaststätten- und Wohngebäuden, dass es für das Anwesen drei bis vier Optionen gebe. Dabei schloss er zwar nicht gänzlich aus, dass die beliebte Gaststätte künftig weitergeführt wird. Aber es sei "heute schwer, eine Gastronomie zu betreiben". Auf die Frage der SZ, ob eine Asylbewerberunterkunft eine der weiteren Optionen sei, war er kurz angebunden: "Genauso ist es."

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