Dorfen:Idyllische Lage

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Vogelschützer montieren Nistkästen - auch für Fledermäuse

Von Thomas Daller, Dorfen

Beeindruckende Bilder aus dem Isental hat der Dorfener Naturfotograf Andreas Hartl im Januar bei seinem Vortrag "Arche Noah für die Natur" im Jakobmayersaal gezeigt und dabei die Flora und Fauna in der Region erläutert. Der Vortrag war überaus gut besucht und die Spendenkörbchen entsprechend gut gefüllt. Da Hartl auf ein Honorar verzichtet hat, sind nach Abzug der Unkosten 500 Euro übrig geblieben. Dieses Geld haben die beiden Veranstalter, die Dorfener Grünen und der Kreisverband des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) nun im Sinne des Vortrags verwendet, nämlich zur Unterstützung des Artenreichtums in Dorfen.

Sabine Meyer vom LBV hat 19 Nistkästen bestellt, die am Montag in Dorfen aufgehängt wurden. Die Kästen wurden im Stadtpark an Bäumen montiert, am Regenrückhaltebecken, entlang der Isen an der Etzkapelle, an den Froschteichen hinter der Kläranlage sowie am sogenannten Silbersee; einer idyllischen Stelle an der Isen.

Die Kästen sind katzen- und mardersicher gebaut und für verschiedene Vogel-und Fledermausarten nutzbar, sagte Sabine Meyer. Etwa die Hälfte der Kästen ist für Fledermäuse gedacht, von denen es in Dorfen offenbar zahlreiche Arten gibt. Meyer ist Expertin und oftmals mit einem Detektor unterwegs, mit dem sie die Ultraschallrufe der Fledermausarten aufzeichnen und bestimmen kann. Erst vor Kurzem hat sie bei einer Abendexkursion zahlreiche Teilnehmer zum Regenüberlaufbecken geführt, wo man gemeinsam die Tiere beobachtet hat. Nach ihren Erkenntnissen gibt es in Dorfen Abendsegler, Zwergfledermäuse, Rauhautfledermäuse, Wasserfledermäuse sowie vereinzelt Mopsfledermäuse, Bartfledermäuse und Mückenfledermäuse.

Bei den Nistkästen für Vögeln handelt es sich um Drei-Loch-Kästen sowie um Nischenbrüterhöhlen. Sie sind geeignet für Kleiber, Halsbandschnäpper, Blau-, Schwarz- und Haubenmeisen, für Hausrotschwänze, Bachstelzen und Grauschnäpper. Meyer räumte ein, dass man mit den Nistkästen für die Vögel schon ein wenig spät dran sei. Aber die Vögel würden diese Kästen schnell annehmen. In Gegensatz zu den Fledermäusen: Aus einer Umfrage unter Fledermausfachleuten wusste Meyer, dass es im Durchschnitt fünf Jahre dauere, bis sie diese Nistkästen annehmen. Offenbar haben die Fledermäuse noch nichts von der angespannten Immobilienlage in Dorfen gehört.

© SZ vom 04.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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